2) Man ermittelt die relative Arbeit, welche 2 Teilchen leisten, sobald
sie sich, durch die Massenanziehung getrieben, und einen Widerstand
überwindend, auf einander zu bewegen.
In beiden Fällen benötigt man zur Berechnung die zwei für das
Gravitationsgesetz mafsgebenden Faktoren, nämlich Entfernung und Masse
der Teilchen, welch’ letztere aber durch das Atom- beziehungs-
weise Molekulargewicht der in Frage kommenden Teilchen ge-
geben ist. Nicht so einfach gestaltet sich dagegen die Ermittelung der
Entfernung, und mufs man hiezu von einer kaum mehr bestrittenen, Qquali-
tativen Annahme Gebrauch machen, wonach die Teilchen den als Atom-
jeziehungsweise Molekularvolumen ermittelten Raum nicht continuirlich
ausfüllen, sondern vielmehr innerhalb desselben um eine Gleichgewichtslage
schwingen. Den Gleichgewichtspunkt selbst hat man sich als Mittelpunkt
einer Kugel vorzustellen, deren Inhalt dem Volumen des Teilchens ent-
spricht. Der aus dieser Kugel berechenbare Radius ist alsdann die Ent-
fernung, welche das Teilchen bei Anziehungsvorgängen jeweils einnimmt.
Die Entfernung E ist daher, kurz gesagt, der Radius des
kugelig gedachten Teilchenvolumens. Durch die Annahme der
Kugelform für die einzelnen Teilchen wird nun allerdings Willkür geübt,
indem die Schwingungsform des Teilchens ganz aufser Acht bleibt. Trotz-
dem ist die Methode zulässig, weil bei der Berechnung immer nur Mittel-
werte erhalten werden, und die Kugelform durch ihre allerseits gleiche
Jimension selbst einen solchen Mittelwert darstellt. Der für die Berechnung
nötige Abstand ist alsdann die Summe der jeweils in Betracht kommenden
Teilchenradien, Mittelst dieser Werte gestaltet sich nun die Berechnung
1öchst einfach wie folgt:
L) Berechnung der Anziehung zweier feststehender Teilchen im Zustand
zröfster Annäherung.
Seien G und Gi die Massen zweier Teilchen und R und Rı deren
xadien, so ergiebt sich die gegenseitig auf einander ausgeübte An-
ziehung als Resultat der Gleichung:
Anziehung A’ = SiS
(R + Rı)?
2) Berechnung der durch Massenanziehung geleisteten Arbeit.
Die hierzu angewendete Methode ist etwas verwickelter und beruht
auf folgender Erwägung. Nach dem Massenanziehungsgesetz mufs jede
Masse auf unendlich grofse Entfernung Anziehung ausüben und entsprechend
dieser Anziehung entweder Arbeit leisten oder gleich grofse Energie der
Lage bedingen. Die Anziehung wird aber mit zunehmender Entfernung
sehr bald verschwindend klein, da sie proportional dem Quadrate der Ent-
fernung abnimmt. Setzt man daher ein für allemal einen bestimmten Be-
trag an Anziehung fest, von dem ab geringer angezogene, also entferntere
7unkte nicht mehr als angezogen berücksichtigt werden so erhält man