Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

Gesundheitswesen und Jugendpflege 
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F Reinigen der Regeneinlässe. Regeneinlässe waren 10 811 vorhanden, von denen 8301 einmal, 
2510 zweimal und öfter gereinigt werden mußten. Die Regeneinlaßreinigung wurde durchschnittlich 
täglich von 8 Arbeitern und 2 Partieführern ausgeführt. 
Mit den vorhandenen 23 Schlammabfuhrwagen kamen 3221 Fuhren Schlamm zu je ein cbhm 
ur Abfuhr. Das Abfahren betätigten städtische Fuhrwerke gegen eine Tagesvergütung von 21 RA. 
Bedienung und Reinigung der öffentlichen Bedürfnisanstalten. Von den 14 bestehenden öffent⸗ 
ichen Bedürfnisanstalten mit Zahlaborten sind 12 verpachtet, 2 geschlossen. Die Benützung für ein 
Klosett betrug 5 Rpf. 
Pißorte waren am Schluß des Jahres 49, und zwar 2 mit Wasserspülung, 43 mit Oelanstrich 
Torfitanlagen vorhanden. 
Die Reinigung geschah täglich; in denen ohne Wasserspülung wurden außerdem die Pißwände 
zurch Saprol oder Torfitanstrich desinfiziert. 
Abgebrochen wurden die Pißorte in der Bayreuther Straße, Ecke Martin-Richter-Straße und 
im Waffenplatz am Spittlertor. Neu errichtet wurden die Pißorte am Kopernikusplatz, an der Ludwigs⸗ 
torbrücke und die beiden unterirdischen Anstalten in der Frankenstraße, Ecke Voltastraße und in der 
Bucher Straße (Platnersanlage). 
Badekarten werden an die Straßenreiniger zu wöchentlich einmaliger, an die Kechrichtauflader 
zu wöchentlich dreimaliger Benützung abgegeben. 
Sammeln der Weißblechabfälle. Das Sammeln von Konservendosen, Weißblechabfällen und 
Knochen auf den städtischen Kehrichtabladeplätzen geschah durch Arbeiter eines Unternehmers, an den 
diese Plätze gegen eine vereinbarte Vergütung verpachtet sind. 
13. Grubenentleerung. 
Betrieb. Der Anfall an Fäkalien war wieder ziemlich groß. Es mußten insgesamt 66 023 
Tonnenfuhren zu je 1200 Liter beseitigt werden. Trotz der nassen Frühjahrs- und Sommermonate war 
das Betriebsjahr für die Verwertung der Fäkalien äußerst günstig. Die Landwirte, welche in den 
etzten Jahren ihre Felder nur mit Kunstdünger behandelt hatten, kamen wieder auf die Fäkalien— 
düngung zurück, so daß die Anstalt in der Bedarfszeit wieder nicht in der Lage war, die Landwirte nach 
Wunsch zu bedienen. 
Von den Fäkalienverladestellen St. Leonhard und Nürnberg-Ostbahnhof wurden im Berichts⸗ 
ahre insgesamt 3037 Eisenbahnwagenladungen — 24 296 Tonnenfuhren Fäkalien verschickt; außerdem 
konnten zu den Fäkaliensammelgruben Stein und Schnepfenreuth zusammen 8317 Tonnenfuhren zu 
se 1200 Liter gefahren werden. Die gelegentlichen Fäkalienzufuhren mittels Automobil auf Be— 
tellung an Kleingärtner und Landwirte betrugen insgesamt 20 328 Tonnenfuhren. Durch die Röthen— 
hacher Landwirte wurden mit den eigenen Gespannen 408 Tonnenfuhren selbst abgeholt. Auf 
Kehrichtabladeplätze und Odländereien wurden zur Kultivierung 9338 Tonnenfuhren verbracht und in 
die Kanalisation wurden 2336 Tonnenfuhren aus sogenannten Wassergruben eingeschüttet. 
Der Anstalt standen 8 Spezial-Kraftwagen für Fäkalientransport zur Verfügung. 
und 4 
14. 5tädtisches Jugendamt. 
Zentrale des Jugendamtes. In dem Verwaltungsberichte des Vorjahres ist das Arbeitsgebiet 
der Zentrale in kurzen Zügen angedeutet. Eine der Hauptaufgaben der Zentrale ist die Regelung des 
gesamten Sitzungsdienstes und dessen Vorbereitung, Führung der Niederschriften und Absetzung 
der Beschlüsse. 
Es fanden 4 Sitzungen des Hauptausschusses des Jugendamtes, 17 Sitzungen des Erziehungs⸗ 
und Anstaltsausschusses und 3 Sitzungen des Ausschusses für Jugendpflege und Jugendbewegung statt. 
Gemäß einem Beschlusse des Hauptausschusses erfolgten zum Zwecke der Einführung der Aus— 
schußmitglieder in das Anstaltswesen auf Kosten des Städtischen Jugendamtes Besichtigungen 
zon Närnberger Heimenund Anstalten, ferner auch der auswärtigen Erziehungsheime 
puckenhof bei Erlangen und Auhof bei Hiltpoltstein, sowie der Staatserziehungsanstalt Würzburg. 
Zur Einführung der Mitarbeiter des Jugendamtes im weiteren Sinne in das Reichsjugend⸗ 
vohlfahrtsgesetz hat das Jugendamt am 22., 23. und 26. April 1926 Vorträge veranstaltet. Es
	        
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