Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

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Besondere soziale Fürsorge und Wohlfahrtspflege 
Die Bayerische Gemeindebeamtenkammer in München GBayer. Verwaltungsschule) führte auf 
Wunsch der Landesfachgruppe der Sozialbeamten im Zentralverband der Gemeindebeamten Bayerns 
anter Mitwirkung des beteiligten Staatsministeriums in der Zeit vom 14. auf 18. Februar 1927 
in München eine sozialwissenschaftliche Woche für Beamte und Angestellte im Staats- und Bemeinde— 
dienst, einschließlich der öffentlichen Arbeitsnachweise, durch, an der sich auch Beamte des Städtischen 
Wohlfahrtsamtes Nürnberg beteiligten. 
Der Stadtrat Nürnberg veranstaltete in der Aula der Handelshochschule eine Vortragsreihe 
über das neue Jugendrecht'!). 
Der hygienischen Belehrung dienten die Vorträge der Ortsgruppe Nürnberg des Deutschen 
Vereins für öffentliche Gesundheitspflege. Am 14. Dezember 1926 behandelte Oberarzt Dr. Kaspar 
das Thema „Die ansteckenden Krankheiten im Kindesalter, ihre Bekämpfung und Verhütung“. 
Am 15. Januar 1927 sprach Professor Dr. Beck, Facharzt für Orthopödie, über „Moderne 
Krüppelbehandlung und Krüppelfürsorge“. 
Das Thema „Eindrücke von englischer Sozialpolitik und Wohlfahrtspflege“ lag dem am 
11. Januar 1927 stattgefundenen Vortrag von Frau Oberregierungsrat a. D. Dr. Marie Baum 
Karlsruhe) zugrunde. 
Der Firm der „Neuen Bilderbühne“: „Die Unehelichen“, der in der Zeit vom 24. Januar 
zis 1. Februar 1927 lief, fand großes Interesse. 
Besichtigung von Anstalten und anderen Wohlfahrtseinrichtungen. Zum Zwecke der Nachschau 
iber das persönliche Befinden der auf öffentliche Kosten in auswärtigen Pflegeanstalten unter— 
gebrachten gebrechlichen Personen und zum Studium der in Frage kommenden Einrichtungen besteht 
schon seit Jahren die Übung, solche Anstalten, welche Nürnberger Pfleglinge aufnehmen, in größeren 
Zeitabständen durch Abordnungen des Bezirksfürsorgeverbandes zu besuchen. Es wird dabei mit den 
auf Kosten des Bezirksfürsorgeverbandes Untergebrachten durch persönliche Vorstellung in geeigneter 
Weise Fühlung genommen. An der Besichtigung nehmen in der Regel teil Mitglieder des Ausschusses 
für auswärtige Erwachsene und für Gebrechliche, ferner abwechselnd der Wohlfahrtsreferent oder ein 
Vertreter, der Vorstand des Wohlfahrtsamtes oder ein Beamter der Abteilung „Gebrechlichenfür— 
sorge“. Im Berichtsjahre wurden besichtigt am 19. Mai 1926 die Pflegeanstalt Polsingen und am 
29. September 1926 die Pflegeanstalten Neuendettelsau und Bruckberg. Bei allen Besichtigungen 
konnte sich die Abordnung von der guten Unterbringung der Pfleglinge überzeugen, Anstände 
ergaben sich in keinem Falle. 
Allen in der Fürsorge ehrenamtlich und berufsmäßig tätigen Personen war am 10. Oktober 
926 Gelegenheit gegeben, die Beschäftigungsanstalt und die Wandererarbeitsstätte in Schniegling 
u besichtigen. 
Um sich über zweckmäßige Errichtung von Unterkünften für Exmittierte zu unterrichten, nahm 
am 20. August eine kleine Kommisston die Einrichtungen des Wohlfahrtsamtes Hannover in 
Augenschein. 
Wohlfahrtsblätter der Stadt Nürnberg. Die seit August 1925 wieder erscheinenden „Nürn— 
berger Wohlfahrtsblätter“ gelangten in zweimonatlichen Zeitabständen zur Ausgabe; sie werden 
allen ehrenamtlichen und berufsmäßigen Organen der öffentlichen Fürsorge, den hiesigen privaten 
Wohlfahrtsorganisationen und Vereinen und zahlreichen auswärtigen Fürsorgebehörden unentgeltlich 
geliefert. Sie werden auch gegen Wohlfahrtsblätter anderer Städte und gegen Fachzeitschriften aus— 
getauscht. Eine Reihe von Aufsätzen behandelte die verschiedenen Fürsorgegebiete. 
Die Wohlfahrtsblätter bringen außerdem wichtige Gesetze und Verordnungen, amtliche Mit— 
leilungen und solche aus der freien Wohlfahrtspflege. Sie erscheinen in einer Auflage von 1800 Stück. 
Die seit einigen Jahren bestehenden in zwangloser Folge erscheinenden „Mitteilungen der 
Zentrale des Städtischen Wohlfahrtsamtes“ dienen dagegen nur dem inneramtlichen Verkehr, sie 
vermitteln die rasche Bekanntgabe von Verfügungen an die ehrenamtlich in der Fürsorge tätigen 
Personen und an die Abteilungen des Wohlfahrtsamtes, wie auch an andere städtische Fürsorge— 
einrichtungen. 
y Vergl. hierüber den Bericht des Städtischen Jugendamts
	        
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