Volltext: Hans Sachs und andere Dichter des 16. Jahrhunderts

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IV. Burkart Waldis. 
Dein unnütz Rufen ist nichts wert, 
Die Peitsche nimm und schlag' die Pferd' 
Und tritt die Pfütze unters Rad, 
Brauch', was dir Gott gegeben hat, 
Ruf' Herkules dann wieder an, 
Dann wird er treu zu helfen nahn!“ 
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3. Vom Krammeksvogel und der Schwalbe. 
Der Krammetsvogel rühmte sich sehr 
Und rechnet' sich's zu großer Ehr', 
Daß der Kundschaft und der Wohnung halben 
Er freundlich schwatzte mit der Schwalben, 
Die ihm gelobt und zugesagt, 
Sofern ihm selber dies behagt' 
Und er's ansähe für das Best', 
Sollt' er bei ihr wohnen in ihrem Nest. 
Seine Mutter sprach: „Du toller Thor, 
Was nimmst für närr'sche Sachen vor, 
Weißt nicht, wie sich's mit dir verhält? 
Du bist erzogen in der Kält' 
Und wohnst auf grünem Wachholderstrauch, 
Die Schwalbe sitzt im warmen Rauch, 
Du aber kannst nicht Hitze leiden, 
So müßt Ihr beiden bald euch scheiden.“ 
Du sollst mit dem nicht Freundschaft machen 
In kleinen nicht noch großen Sachen, 
Auch nicht zu dem dich zugesellen, 
Den Sitt' und Leben nicht zu dir stellen, 
Drum mach' mit dem dich nur gemein, 
Dess' Sinn mit dir stimmt überein, 
Gelehrt bei gelehrt und reich bei reich, 
Denn gleiche Ochsen ziehen gleich.
	        
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