Ich habe mir die Erlaubniß von Ihrer franz. Druck-
schrift weiteren Gebrauch machen zu dürfen erbeten, um
sie dem Kolb zusenden zu können. Da Sie aber selbst
demselben ein Exemplar mitgetheilt haben, so habe ich
meiner Frau geschrieben, daß sie die auf meinem Secretair
liegende französische Kaspar Hauser betreffende Druck-
schrift in gr.8 Daumern, der sie noch nicht kennt, zuschicke.
Ein Motiv für meinen obigen Vorschlag fand ich auch
in meinem Wunsche die öffentliche Mittheilung des histo-
rischen Theils meinem alten Freunde Daumern aus der
Hand zu nehmen, weil dessen Credit im Publicum durch
seine früheren jedenfalls nicht gerechtfertigten Veröffent-
lichungen namentlich Stanhope gegenüber etwas ge-
schmälert worden ist.
Verzeihen Sie mir geneigtest die Belästignug mit dem
Lesen dieser langen .Epistel und nehmen Sie gütig die
Versicherung meiner Verehrung auf, mit der ich verharre
Ew. Hochwohlgeboren
ergebener Diener
G. Freiherr von Tucher.
N.S. Ich werde drei Wochen, also bis 9. September cca.
dahier verweilen. Die 3 Stanhopeschen Briefe bitte ich
mir gefälligst wieder zurücksenden zu wollen.
7:
Brief des von Andlaw an von Tucher.
230. August 1872.
Euer Hochwohlgeboren
verehrliches Schreiben von Ems, 19. ds. hat mich,
auf Umwegen, erst am 26. ds. getroffen. Ich bin nämlich
in Ragatz erkrankt, und ließ mich Mitte d. M. nach einem
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