fullscreen: Fünfzig Jahre Mitgliedschaft Nürnberg im Verband der Deutschen Buchdrucker

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land und durch lebhafte Agitation sich immer weiter und mächtiger aus— 
breitete, lediglich gehemmt in Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs und 
haupts)ächlich bei Inkrafttreten des Sozialistengesetzes im Jahre 1878. In 
Nürnberg entwickelte sich die Arbeiterbewegung ebenfalls sehr rasch und 
bei der Reichstagswahl am 30. November 1873 konnte die Arbeiterschaft 
bereits einen hübschen Achtungserfolg buchen, indem für ihren Kandidaten, 
den Schlosser Karl Grillenberger, 5555 Stimmen abgegeben wurden. Om 
Jahre 1881 eroberte Grillenberger den Wahlkreis Nürnberg-Altdorf in 
der Stichwahl mit 12,338 gegen 11,213 Stimmen, den er bis zu seinem Tode 
im Jahre 1807 im Veichstage vertrat. Am 12. Juli 1803 errang die Nürn— 
berger Arbeiterschaft auch die ersten Landtagsmandate und sandte Grillen— 
berger, Löwenstein, Scherm und Ehrhart als Vertretung Rürnbergs in den 
bauerischen Landtag. Rach der Einführung der Verhältniswahl zum baugeri— 
schen Landtag fielen der Arbeiterschaft Nürnbergs am 3). Aai 1007 fünf 
von den sechs Nürnberger Wahlkreisen zu; sie sandte die Abgeordneten 
Dorn, Süßheim, Simon, Säckler und Vollwagen in die Prannerstraße in 
München. Ein Rürnberger Wahlkreis verblieb dem bürgerlichen Freisinn. 
Seit 1908 ist die Arbeiterschaft auch im Nürnberger Vathause vertreten, 
indem sie 1908 auf Grund ihrer abgegebenen Stimmenzahl 10 Gemeinde— 
bevollmächtigte und 2 Magistratsräte erhielt, welche Zahlen sich 1911 auf 
20 und 5 und 1914 auf 28 und 8 (darunter die Verbandskollegen Ge— 
schäftsführer Karl Fentz und Redakteur Max Schneider) erhöhten. In 
den Veichstag wurde nach Grillenbergers Code im Jahre 1807 Oertel 
mit 20,173 Stimmen und im Jahre 1000, nachdem auch Oertel verstorben 
war, Or. Südekum mit 22,045 Stimmen als Vertreter der Arbeiter 
entsandt. Südekum hat den Wohlkreis mit stets wachsenden Stimmen 
zahlen behauptet. Bei der Wahl im Jahre 1012 fielen auf Or. Süde— 
kum 42,595 Stimmen. Der Sozialdemokratische Verein Nürnberg-Alt— 
dorf buchte 1914 bei Kriegsausbruch 21,227 Mitglieder. 
Die gewerkschaftlichen Organisationen der Arbeiter Deutschlands 
haben an ihrem Teile kräftig mitgewirkt an der wirtschaftlichen Hebung 
der Arbeiterklasse; sie sind aus kleinen Anfängen unter oft recht schwierigen 
Kämpfen nicht nur mit den Behörden und den Unternehmern, die ihnen den 
Aufschwung und die Betätigung für die Arbeiter in jeder Weise erschwerten 
und hemmten, sondern auch mit den Arbeitern selbst (in den gegnerischen 
Organisationen) zu einer Macht und Stärke emporgewachsen, an der weder 
die Unternehmer noch die Behörden achtlos vorübergehen können. Her— 
vorgegangen aus dem Lassalleschen Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein, 
vermochten sie vorerst keine gedeihliche Entwicklung aufzuweisen. Lediglich 
die Organisationen der Buchdrucker und der Tabakarbeiter, die schon im 
Jahre 1806 gegründet worden waren, konnten sich als Sentralorganisationen 
dehaupten, während die anderen Berufe, die sich zumeist in lokalen Fach⸗ 
bereinen zusammenfanden, keine besondere Bedeutung erlangten und in 
der Mehrzahl dem im Jahre 1878 nach den Kaiserattentaten in Kraft ge— 
tretenen Sozialistengesetz zum Opfer fielen. Vach dem Fall desselben, im 
Jahre 1800, begann alsdann die Vorwärtsentwicklung und der Ausbau 
der Gewerkschaften und auf dem ersten Gewerkschaftskongreß in Halber— 
stadt im Jahre 1802 waren bereits 62 Verbände mit 303,510 Mitgliedern
	        
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