Metadata: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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10. Zahlenverhältnis der Konfessionen in den Simultanschulen. 
Dieses Verhältnis ist aus den Zahlen der Tabelle ersichtlich, welche auf Seite 545 
eingeschaltet ist. 
11. Lehrer und Lehrerinnen. 
Ueber die Fortbildung des Lehrpersonals ist auf Seite 535 und 536 in dem Unterab— 
schnitte über die Schulleitung berichtet. 
Im Jahre 1897 sind im Stande des Lehrerpersonals an den Volksschulen folgende 
Veränderungen eingetreten. 
Abgegangen sind: 
durch Tod... 
durch Versetzung in den Ruhestand wegen hohen Alters 
wegen Krankheit ·. 6* 
durch Beurlaubung auf 1J Jahr .. 
wegen Ernennung zum Schulinspektor ... . 
zusammen 10 Lehrer 
Zugegangen sind durch Berufung von auswärts: 
1 wirklicher Lehrer, 17 Provisoren, 5 Provisorinnen, 13 Verweser, 1 Ver— 
weserin, zusammen 37. 
Außerdem wurden von hiesigen Lehrkräften 9 Provisoren zu wirklichen Lehrern, 4 Ver— 
weser zu Provisoren ernannt. 
Somit entstand eine Mehrung von 12 Provisoren, 9 Verweser, 5 Provisorinnen und 
1 Verweserin, zusammen 27 Lehrkräfte. 
Am Schlusse des Jahres 1897 standen demnach bei den Volksschulen in Verwendung 
331 wirkliche Lehrer, 2 wirkliche Lehrerinnen, 
29 Provisoren, 8 Provisorinnen, 
12 Verweser, 1 Verweserin, 
zusammen 383; außerdem waren noch 17 Schulpraktikanten behufs Einführung in die Praxis 
zugeteilt. 
J 
12. Steilschrift. 
Im Auftrag des königlichen Staatsministeriums des Innern für Kirchen— und Schul—⸗ 
angelegenheiten wurde in Nürnberg ein vorläufiger Versuch mit der Steilschrift gemacht. Er 
erstreckte sich auf 7 Jahre, begann im Schuljahr 1890/91 und endete mit Schluß des Schul⸗ 
jahres 1896,97. Im Schuljahr 189091 meldeten sich die Lehrer von 28 ersten (untersten) 
Klassen zur Einführung der Steilschrift an. Es wurde nun von der königlichen Lokalschul⸗— 
kommission angeordnet, daß alle die Kinder, welche im ersten Schuljahr in der Steilschrift 
unterrichtet worden waren, diese Schrift bis zu ihrer Entlassung aus der Werktagsschule oder 
7 Jahre hindurch beibehalten sollten. Im Schuljahre 1891,92 wurde in 39, im Schuliahre 
1892/93 in 35 ersten Klassen steil geschrieben. 
Das Ergebnis des Versuches fiel nicht nach dem Sinne der Freunde der Steilschrift 
aus. Die Lehrer nahmen sich der Sache anfangs mit großem Eifer an. Sie gaben sich der 
Hoffnung hin, daß durch Anwendung der Steilschrift die richtige Körperhaltung der Kinder 
beim Schreiben von selbst entstehen würde, und daß sie auf diese Weise der Mühe überhoben 
sein würden, die Kinder immer wieder an eine richtige Haltung des Körpers zu mahnen. 
Allein diese Hoffnung ging nicht in Erfüllung. Es zeigte sich bald. daß zwar die Haltung
	        
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