Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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lung wurde im Laufe des Jahres von den Fremden viel besichtigt, an 9 Sonntagen war sie 
dem Publikum geöffnet und wurde von etwa 2000 Personen besucht. 
4. Außerordentliche Arbeiten. 
Die Stadtchronik für das Jahr 1894 wurde zum Teil ins Reine geschrieben und die 
erforderlichen Vorarbeiten für den Jahrgang 1897 fertiggestellt. Für die Jahrgänge 1890 
bis 1892 wurde ein Personen-, Orts- und Sachregister angelegt. Der Kustos der Bibliothek 
erhielt aus Anlaß der Abhaltung des zwölften deutschen Bundesschießens dahier den Auftrag, 
eine besondere geschichtliche Abhandlung über das Schützenwesen und die Entwickelung der 
Nürnberger Hauptschützengesellschaft seit dem Jahre 1429 zu verfassen. Außerdem übernahm 
er im Auftrag des Stadtmagistrats die Redaktion der Schützenfestzeitung. Für letztere ver— 
faßte auch der städtische Archivar eine Reihe von Artikeln geschichtlichen Inhalts. 
Zweiter Abschnitt. 
ßKunstwerke. 
J. Rurgschmietbrunnen. 
Am 20. Juli 1896 wandte sich ein unter dem Vorsitz des königlichen Landgerichtsrats 
Friedrich Freiherrn Harsdorf von Enderndorf gebildeter Ausschuß an den Stadtmagistrat mit 
der Bitte, in der Anlage am Eingang zur Burgschmietstraße einen Kunstbrunnen errichten zu 
dürfen. Gleichzeitig wurde ein kleines Modell dieses Brunnens von dem aus Nürnberg 
stammenden Bildhauer Friedrich Zadow in Berlin eingereicht. Der Brunnen soll, wie die 
Eingabe sagt, der Anlage zur Zierde gereichen und gleichzeitig an einen berühmten Bildgießer 
der Stadt Nürnberg, Daniel Burgschmiet, erinnern, nach welchem die dort mündende Straße, 
die früher Seilersgasse hieß, jetzt benannt ist. Die erforderlichen Mittel für den Brunnen 
hatten angrenzende Grundeigentümer und Einwohner der Vorstadt Sankt Johannis gezeichnet. 
Der erforderliche Wasserbedarf wurde auf 18 Minutenliter angegeben. 
Die hiezu am 8. und 15. September gefaßten Beschlüsse beider städtischen Kollegien 
begrüßten freudig die Aussicht, daß die Anlage am Eingang zur Burgschmietstraße durch die 
Opferwilligkeit hochherziger Geber den Schmuck eines Kunstbrunnens erhält. Das gemachte 
Anerbieten wurde deshalb mit Dank angenommen und die Abgabe des zur Speisung des 
Brunnens nötigen Wassers genehmigt, außerdem auch die Kosten für die Fundamentierung, 
das Versetzen der Werkstücke, die Herstellung der Zuleitung und Ableitung des Wassers sowie 
die Regelung der Wege und Anlagen auf die Gemeindekasse übernommen. Für diese Arbeiten 
wurde auf Kosten des Sammelfonds für Anschaffung von Kunstwerken ein Kredit von 
2322,05 Mark bewilligt, von welchem jedoch nur 1824,37 Mark verbraucht wurden. 
Am 2. Oktober 1897 vormittags 114/2 Uhr wurde der Kunstbrunnen durch den Vor— 
sitzenden des genannten Ausschusses, den Freiherrn von Harsdorf, der Stadtgemeinde feierlich 
übergeben und für diese durch den II. Bürgermeister Taeubler die Uebernahme in das Eigentum 
der Stadtgemeinde erklärt.
	        
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