Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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Mit der Eisenbahn wurden in Folge Mangels an Eisenbahnwagen nur 1784 Wagen— 
ladungen Fäkalien gegen 1885 im Jahre 1896 verfrachtet, und hiefür 18 086,40 [18 895,60) Mark 
vereinnahmt. 
Für vollständige Entleerungen von Abortgruben mittelst Ausschöpfens zur Nachtzeit 
wurden 2410,95 2174,40) Markt vereinnahmt. Vollständige Entleerungen von Abortgruben 
mittels Ausschöpfens werden nur vorgenommen, wenn bauliche Aenderungen an denselben 
ausgeführt werden sollen, oder wenn nach der pneumatischen Entleerung in den Gruben 
Rückstände bleiben, wie Gläser, Lumpen, Scherben u. s. w., welche in Folge ihrer Größe durch 
die Entleerungsschläuche nicht herausgesaugt werden können. 
Die Gesamteinnahmen betrugen . . . .. 106022,83 110 253,56 Mark, 
die Gesamtausgaben . . .. 83732,60 [106 5663,90)9 , 
so daß sich eine Mehreinnahme von .. 22290,23 136809,66) Mark 
und ein Reingewinn (nach Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitales einschließlich der vor— 
genommenen Abschreibungen an Immobilien und Mobilien) von 12 756,1118 086,01] Mark ergibt. 
II. Grubenaufseher. 
Die Aufsicht darüber, daß alle Gruben stets den hierüber bestehenden Vorschriften genau 
entsprechen, ist 2 Grubenaufsehern mit 4 Gehilfen übertragen. Dieselben unterstehen jedoch 
nicht der städtischen Grubenentleerung, sonden den städtischen Baupolizeibeamten. 
Ueber die Thätigkeit der Grubenaufseher ist zu berichten, daß im Berichtsjahre 
117939 Abortgruben, welche von den Grubenentleerungsanstalten als geräumt angemeldet 
wurden, auf ihren baulichen Zustand untersucht wurden; von diesen mußten auf Grund des 
Befundes 32 neu aufgeführt werden, 25 Gruben mußten eine Vormauerung erhalten, bei 
40 Gruben hatten kleinere Reparaturen stattzufinden. Außerdem wurde die Herstellung der 
Abortagruben bei den Neubauten überwacht. 
III. Spülaborte mit Klärgruben. 
Auch die Ueberwachung der Spülaborte mit Klärgruben und Ueberlauf ist den Beamten 
der Baupolizei übertragen. 
Die Zahl der Klärabortgruben beträgt nunmehr 260 1114), wovon 188 im Betriebe 
sind. Es sind dies jene Abortgruben, welche mit besonderer Erlaubnis des Stadtmagistrates 
einen Ueberlauf nach dem städtischen Kanalnetz erhalten dürfeu unter der Voraussetzung, daß 
Closets mit einer kräftigen Wasserspülung zur Verwendung gelangen und Einrichtungen 
getroffen werden, durch welche die nach dem städtischen Kanale abgehende Grubenflüssigkeit 
vorher genügend desinfiziert und geklärt wird. 
Die Anlage dieser Gruben weicht in ihrer baulichen Einrichtung nur insoweit von einer 
gewöhnlichen Abortgrube ab, als die Grube durch eine von der Höhe des Ueberlaufs etwa 
einen halben Meter hinabreichende Zwischenwand geteilt ist. Auf dieser Wand befindet sich 
ein Behälter zur Aufnahme der Klär- und Desinfektionsmittel, welche durch den Einsteigschacht 
der Grube eingebracht werden können. 
Die Klosetspülvorrichtungen sind derart eingerichtet, daß beim Spülen der Klosets auch 
dem in der Grube befindlichen, mit Desinfektionsmitteln gefüllten Behälter durch eine von den 
Spülvorrichtungen ausgehende und in den Behälter mündende Rohrleitung Wasser zuge— 
führt wird. 
1) Diese Zahl stimmt mit der Zahl der von der städtischen Grubenentleerung geräumten Gruben nicht 
überein, weil im Zahre 1897 außer der städtischeu Entleerungsanstalt auch noch eine private bestand.
	        
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