Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

Fünfte Abteilung. 
Bauten der Stadtgemeinde. 
Erster Abschnitt. 
Hochbauten. Brückenbau. Bleinere Tiefbauarbeiten. 
J. Krankenhausneubau. 
Am 6. September 1897 wurde das neue städtische Krankenhaus dem Betriebe übergeben. 
Die bisherige Anstalt, welche im Süden der Stadt zwischen dem Frauenthorgraben und der 
Sandstraße in der Nähe des Staatsbahnhofes gelegen war, hatte sich schon seit längerer Zeit 
in vielfacher Hinsicht als nicht mehr ausreichend erwiesen. Diese ältere Anlage, am 15. Ok— 
tober 1845 dem Betriebe übergeben, bestand aus einem Hauptgebäude, welches in drei Stock— 
werken Säle und Zimmer in verschiedener Größe und die erforderlichen Nebenräume für etwa 
250 Kranke enthielt. Von 1865 an wurden nach und nach drei freistehende Pavillons mit 
zusammen 104 Betten hinzugebaut. Im Jahre 1881 kam als letztes Gebäude ein Isolierhaus 
mit 26 Betten hinzu. Hiemit war der 2,9 Hektar große Platz des alten Krankenhauses soweit 
überbaut, daß höchstens noch ein Gebäude für 60 bis 70 Kranke hätte errichtet werden können. 
Als Bauplatz für die neue Anstalt wurden die Felder hinter dem ehemaligen Rohlederers— 
garten im Nordwesten der Stadt bestimmt. Im Dezember 1892 wurde mit der Aufstellung 
der Einzelpläne und Werkzeichnungen begonnen. Im April 1894 konnten die Bauarbeiten in 
Angriff genommen werden, und innerhalb 3 Jahren 4 Monaten war trotz mancherlei Er— 
schwerungen, welche die für die Materialbeifuhr ungünstige Lage des Bauplatzes bot, das 
Werk vollendet, dessen Entwurf und Ausführung von dem städtischen Oberingenieur Heinrich 
Wallraff herrührt. 
Das neue Krankenhaus ist im Pavillonsystem angelegt und besteht aus 30 Einzelbauten 
auf einem Grundstücke von 10,2 Hektar Gesamtfläche. Die Hauptansicht geht gegen Osten, 
die Lage ist eine das umliegende Gelände überragende, gesunde und luftige, die Bodenverhält— 
nisse sind äußerst günstige. Die Längsachse ist von Osten nach Westen gerichtet. Die einzelnen 
Krankenbauten stehen mit ihrer Längsrichtung von Norden nach Süden, sodaß die großen 
Krankensäle zweimal des Tages Sonne erhalten, ohne von derselben zu sehr belästigt zu 
werden. Von den an der Hauptachse liegenden Gebäuden sind die südlichen für die Männer-, 
die nördlichen für die Frauenabteilung bestimmt. Nordwestlich anschließend sind noch drei 
weitere Bauten, nochmals mit eigenen Mauern umgeben, aufgeführt, von welchen der eine für 
männliche, der andere für weibliche Haut- und Geschlechtskranke dienen; das dritte Gebäude
	        
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