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nen Beitritt zur Verbindung mit Oestreich und
Rußland ernstlich suchten. Die Ruhe, worin sich
der Preußische Hof zu halten für gut fand,
war den französischen Waffen sehr große Förde—
rung. Diese Verdienste um Frankreich erhielten
im Frieden von Lüneville Beweise der Erkennt—⸗
lichkeit, leider iedoch nicht auf französischem, son—
dern deutschen Grund und Boden. Preußens
Kaltsinn gegen Oestreich wäre einigermassen
zu entschuldigen. Man weiß, welche Beschim—
pfungen, nach dem Basler Frieden, in den hef—
tigsten Pasquillen, oder Schmähschriften, gegen
den Preußischen Hof zu Wien ausgestoßen
wurden. In dieser Kaiserstadt wetteiferte jeder,
wer es dem andern in Lästerung des Königs
von Preußen, zuvor thun könne. Ausdrücke,
deren sich wohlgezogene Gassenjungen zu schämen
—E
steller viel zu glimpflich für ihren Gegenstand.
Um in dieser Arbeit nichts gemeines zu liefern,
waren sie in Erfindung von Schimpfnamen über—
sinnreich, und geraume Zeit gewährten derglei—
chen Aufsätze dem Publikum die belustigendste
Unterhaltung. Diese unsaubern Vögel verflogen
sich auch nach Berlin. Dort rächte man sich an
dem Unglimpf, theils mit Verachtung, theils
durch