Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1925/26 (1. April 1925 bis 31. März 1926) (1925/26 (1926))

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Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge. 
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normales Willensleben. 8 Beobachtung der geistig zurückgebliebenen Kinder wurde oftmals 
recht erschwert durch nervöse Hemmungen, wie: Erregun A 
und Verstimmungen. Vielfachet 2* gen, Angstzustände, Gliederzittern 
sprachgebrechlich 8 80 a raten aind Sinnesschäden auf, ein Viertel der Geprüften war 
—* sie * 88 — — Ingendlichen aln Vererbung noch— 
rüh erworben, zum Teil auch anerzogen. 
— und Osrotechmit. cignunsevrüfunsen. Die modernen Be— 
e e b weis und der Arbeitsteilung in den Betrieben mit dem 
Qualitätsarbeitern auf der —S 27 Zeit n pue An Nonee A 
e er e e drängte notwendigerweise zu einer planmäßigen 
oe p ychischen eanlagung der Jugendlichen neben der Beobachtung 
ihrer körper ichen und geistigen Fähigkeiten. So wurden im Taufe der letzten Jahre im Aus— 
lande und in einer Anzahl großer Städte Deutschlands Institute und Prüfstellen bei den 
Berufsämtern eingerichtet, die im einzelnen Falle das Maß dieser Eigenschaften festzustellen 
suchen. Auch beim Berufsamt Nürnberg wurde eine Abteilung für Eignungspruͤfungen geschaffen. 
Hatte die Industrie schon durch besondere Zuwendungen zur Anschaffung von Prüfapparaten 
durch das Berufsamt ihr Interesse bekundet, so stellen heute bereits ganze Gewerbe ihre 
Lehrlinge nicht mehr ohne das Gutachten des Berufsamts ein. Arbeitgeber und Arbeitnehmer— 
vertreter bewiesen ihr hohes Verständnis für diese neue Abteilung auch dadurch, daß sie sich 
zur Beteiligung bei der Vornahme besonderer fachlicher Prüfungen nach vorangegangener 
Unterweisung durch den Fachpsychologen bereitwillig zur Verfügung stellten. Der Fachpsychologe 
hielt 33 Vorlesungen über die Psychologie im Dienste der Berufsberatung vor den Beamten 
und Beamtinnen des Berufsamts. Von 2 Berufsberaterinnen und 2 Berufsberatern wurden 
ferner die Vorlesungen Dr. Huth's über Benotung und Bewertung, die besonders die Aus— 
wertung der Begabungs- und Eignungsprüfungen theoretisch unod praktisch erläuterten, besucht; 
auch nahmen sie an den somatologischen Übungen, die in die Cechnik der für die Berufs— 
beratung notwendigen Körpermessungen einführten, teil. Im Einverständnis mit der Staodt— 
schulbehörde und der Regierung wurden Instruktionspflichtkurse für die Lehrer und Lehrerinnen 
der Volkshauptschulen veranstaltet. Zur Anleitung für die Ausfüllung der neuen Personal⸗ 
bögen in den Schulen gab der Faächpsychologe ausführliche Erläuterungen heraus, die auf 
Kosten des Amtes gedruckt und allen Lehrern und Lehrerinnen der Nürnberger 8. Volks— 
hauptschulklassen übermittelt wurden. In der Zeit vom J. Dezember 1925 bis 31. März 1926 
wurden insgesamt 680 Knaben und 508 Mädchen einer Eignungsprüfung unterzogen. Davon 
entfielen: 390 Prüfungen aufs Metallgewerbe, 99 aufs Holzgewerbe, 96 auf die Berufe der 
Buchdrucker und Schriftsetzer, 131 auf die Berufe des Kaufmanns und der Kontoristin, 
289 auf den Beruf der Verkäuferin, 148 auf die Berufe des Schneiders, der Schneiderin 
und der Putzmacherin. Außerdem wurden 29 Allgemeindiagnosen gestellt, 24 für Knaben, 
5 für Mädchen. Hierbei handelte es sich um Fälle, bei welchem dem Amt entweder keine 
besonderen Unterlagen für die Beratung zur Verfügung standen, oder auch um solche, 
in denen die Beratung zu keinem rechten Ziele kommen konnte. Das Ziel dieser Untersuchungen 
war, ein möglichst umfassendes Seelenbild des Jugenolichen zu bekommen und somit der 
Berufsberatung das Einschlagen einer bestimmten Berufsrichtung zu erleichtern. Der Fach⸗ 
psychologe arbeitet mit allem Eifer an der Vervolllommnung der psychologischen Methoden. 
Mit den neuen Apparaten werden Vorversuche durchgeführt, fehlende Apparate werden neu 
hinzubestellt; eine umfangreiche Cestsammlung wurde angelegt, neue Prüfmittel befinden sich 
— 00 Abweichungen 
gerechnet, um die Auswertungstabellen immer genauer festlegen zu können. Schließlich hat 
der Fachpsychologe auch ausführliche Berufsanalysen ausgearbeitet, die für immer weitere 
Berufsgebiete Fortsetzung finden sollen. Bei der Abhaltung von Eignungsprüfungen sowie
	        
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