Bau- und Grundstückswesen.
Die Zunahme des Automobilverkehrs und die dadurch verursachte starke Inanspruch—
nahme der Schotterstraßen bedingte die Vornahme umfangreicher Walzungsarbeiten. Auf—
gewalzt wurden im Berichtsjahre zusammen 81 800 qm.
Mit dem Eintritt stabiler Währungsverhältnisse konnten auch die Um⸗ bzw. Neu⸗
pflasterungen wieder in erhöhtem Maße aufgenommen werden. Dabei mußten in erster Linie
diejenigen Schotterstraßen herausgegriffen werden, deren Unterhalt durch die dauernd starke
Inanspruchnahme des erhöhten Lastkraftwagenverkehrs sich als unwirtschaftlich erwiesen hat.
Die gegen Ende des Berichtsjahres 1923,24 begonnene Pflasterung der Gibitzenhofstraße
zwischen Singer⸗ und Humboldtstraße sowie der Haltestelle Wodanstraße⸗Holzgartenstraße
wurde fertiggestellt. Außerdem wurden mit Großpflaster versehen: die Glockenhofstraße zwischen
Scheurl- und Köhnstraße, die äußere Bucherstraße zwischen der Gefällstelle und der ehemaligen
Stadtgrenze, die Gugelstraße zwischen Markgrafen- und Siemensstraße, die Zufahrtsstraße zum
Nordostbahnhof, die Maxfeldstraße zwischen Martorgraben und mittlerer Pirkheimerstraße,
soweit die Steigung derselben über 5 Prozent betrug. Kleinsteinpflaster wurde zur Aus—
führung gebracht im unteren Teile der Marfeldstraße, in der Bogenstraße zwischen Ziegelgasse
und Pillenreuther Straße sowie in der Schloßstraße zwischen Regensburger- und Pfründner—
straße. Vor dem Postscheckamtsneubau am Laufer Torgraben sowie vor dem Siemens—
Schuckerts-Neubau am Frauentorgraben, zwischen Weidenkeller- und Lessingstraße, wurde eine
Berbreiterung der gepflasterten Fahrbahn unter Zurücksetzung der Randsteine durchgeführt.
zum erstenmal wurde auch der Versuch mit Mansfelder Kupferschlackensteinen in Straßen mit
nittlerem und leichtem Verkehr gemacht, und zwar in der Tafelfeldstraße zwischen Landgraben—
und Humboldtstraße und im Heldengäßchen zwischen Karolinenstraße und Brunnengasse.
Gelegentlich der Umgestaltung der Anlage vor dem Hans-Sachs-Denkmal am Spitalplatz wurde
eine vollständige Umpflasterung des Platzes vorgenommen. Die Straßenpflasterflächen betrugen
am Ende des Berichtsjahres 1383 311 qm.
Die vorgesehenen Nach- und Neuteerungen konnten wegen der zahlreichen Regentage
nicht in vollem Umfange durchgeführt werden. Die nach- bzw. neugeteerten Fahrbahnflächen
betrugen 71527 qm, die Gehsteigflächen 36 600 qm.
Die wiederholten Starkregen im Juni und Juli 1924 verursachten an verschiedenen
Straßen mit größerer Steigung in den südlichen Vororten stellenweise erhebliche Schäden, zu
deren Behebung vom Stadtrat 10 000 Mark genehmigt wurden. An sonstigen Arbeiten wurden
noch zur Ausführung gebracht: Die Anlage eines Fußweges östlich der Schmausenbuckstraße,
die Herstellung eines Aeberlimakadambelages auf dem Fußweg von Eibach —Gerasmühle zur
Hintanhaltung von Ausschwemmungen bei Ueberflutung durch das Hochwasser der Rednitz, die
Verlegung eines Zementrohrkanals in Kleinreuth h. V. zur Entwässerung der Lohe⸗ und
Mittelstraße — eine Arbeit, die jedoch nur teilweise im Berichtsjahre fertiggestellt werden
konnte — ferner die Randsteinlegung in der Cranachstraße vor Plan-⸗Nr. 306 und 3071/,0 und
die Anlage einer Rinnenpflasterung in der Jobststraße.
Für die Ende des Jahres 1924 neuerdings einsetzende Arbeitslosigkeit wurden seitens
des Stadtrats aus dem Arbeitsbeschaffungskredit folgende Arbeiten für Ausgesteuerte ge—
nehmigt und zur Durchführung gebracht: Die Befestigung des Kasernenweges in Röthenbach,
die Herstellung der Gartenstadt in Eibach, die Herstellung der Lothringerstraße, die Fortsetzung
und Fertigstellung der Fußweganlage entlang dem Bahnkörper der Straßenbahn in der
Rothenburger Straße, das Kleinschlagen von Kalkbrocken und das Ausbessern von Makadam—
straßen. Bei diesen Arbeiten waren durchschnittlich 25—30 Ausgesteuerte beschäftigt.
Als sogenannte kleine Notstandsarbeit gelangte zur Durchführung der Umbau der
Bayernstraße vor dem Dutzendteich, die infolge ihrer geringen Fahrbahn- und Gehsteig⸗
abmessungen dem dort zu gewissen Tageszeiten herrschenden außerordentlichen öffentlichen