fullscreen: Des Bürgermeisters Töchterlein

— 
S 
E 
Doch er kann den dunkeln Augen 
Nicht mehr länger widerstehen, 
Auch gönnt ers dem armen Fanten, 
Daß ihm noch vor seinem Ende 
Wird ein Krug voll edeln Weines 
Und ein Ruß von roten Lippen. 
Doch warnt er mit rauhen Worten: 
Machet Euch nicht thöricht Hoffnung, 
Meister Jörg wird auf der Hut sein, 
5o, nun möget Ihr mir folgen. 
Gern ließ er ein Viertelstündlein, 
Wie sie bat, allein die beiden. 
Leise tritt sie ein, der Türmer 
Schließt die Thüre rasselnd wieder. 
Bei dem kargen Schein des Lämpleins 
Wird gewahr sie, daß der Arme 
Schläft auf seinem harten Lager. 
Hastig naht sie auf den Sehen. 
Eben murmelt Walther träumend: 
Hharrer ist ja selber schuld dran, 
Hätte er mich ziehen lassen! 
Haltet ein, Herr Bürgermeister, 
Schmäht sie nicht, s'ist meine Mutter! 
Da Vicardi! Ja, so heiß ich. 
Schweiget doch, gemeiner Lügner! 
RVollet nur die falschen Augen 
Höret's all', er ist ein Mörder. 
Ceiser spricht er dann und bittend: 
Komm mit mir, herzliebe Mutter, 
Will dich schützen und versorgen. 
Hilf mein Freund, daß wir entrinnen, 
Weißt du, sie ist meine Mutter. 
Hildegard, mein Lieb, du trautes, 
Flieh mit mir, er ist ein Mörder. 
422 
466
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.