Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1923/24 (1923/24 (1925))

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Schulwesen, Kunst und Wissenschaft. 
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Skarbina, Heinrich Nauen, Lovis Corinth („Weihnachtsabend“, 1913), Rudolf Großmann 
und Rudolf Sieck, außerdem die Kleinbronze „Junge Füchse“ von Willy Zügel. 
Die Galerie ist von nun an für die Nürnberger Bevölkerung an den Samstag-Nach— 
mittagen bei freiem Eintritt zugänglich. 
Stadttheater. In der Berichtszeit fanden in Nürnberg im Stadttheater 383 Vor— 
stellungen statt. Es gelangten 37 verschiedene Opern, 24 Operetten und 38 Schauspiele zur 
Aufführung; ferner wurde 1 Tanzabend veranstaltet. Die Zahl der Uraufführungen betrug 4, 
dieienigen der Erstaufführungen 17. Abonnenten waren im Berichtsjahr 4688 zu verzeichnen. 
An Konzerten wurden 11 Sinfoniekonzerte, 12 Volkskonzerte und 6 Sommerkonzerte 
veranstaltet. Während der Theaterbesuch zufriedenstellend war, ließ der Besuch der Konzerte, 
insbesondere der Sommerkonzerte, zu wünschen übrig. 
In Fürth fanden 170 Vorstellungen statt. 24 verschiedene Opern, 19 Operetten und 
33 Schauspiele kamen dabei zur Aufführung. Die Zahl der Abonnenten betrug 1205. 
3. Wissenschaft. 
Städtisches Archiv. Von den Neuzugängen sind außer den von Herrn Kommerzien— 
rat Tuchmann überlassenen Ehrenbürgerbriefen und Adressen für den verstorbeneu Kommerzien⸗ 
rat Ludwig Ritter von Gerngroß insbesondere die auf dem Tauschweg erworbenen Inventare 
und Teilzettel über Lehen und Güter und anderen Nachlaß von Mitgliederu der patrizischen 
Familie Kreß (16. bis 18. Jahrhundert) — im ganzen 11 Stück — von Interesse. In diese Reihe 
gehört auch ein Bambergisches Lehenbuch, angelegt von Joh. Wilh. Kreß 1620, das die 
Bambergischen Lehen der Familie Kreß aufführt, eine für die Wirtschaftsgeschichte sehr wert— 
volle Quelle, ein Aufzeichnungsbüchlein über Vogelherde bei Kraftshof von 1682 u. a. m. 
Vom Stadtrat gingen dem Archiv zu: Ein Marktbuch mit den. Verkaufsplätzen auf dem Haupt— 
markt (1810 — 1894), ein Stiftungsbuch über die Johann Paul Seuttersche Stiftung mit 
hineingemalten Ölgemälden der Pfleger der Stiftung (1700 -1787), das kostbar in Leder 
gebundene Stifterbuch der Stadt Nürnberg mit kalligraphisch ausgeführten Einträgen der 
Stiftungen von 1819 bis 1890, endlich eine Reihe von Urkunden der neu eingemeindeten 
Orte Almoshof, Lohe und Schnepfenreuth, die bis zum Jahre 1393 zurückgehen. Von neuerem 
Material, das einmal historisches Interesse gewinnen könnte, wären die 8 Kisten füllenden 
Geschäftsbücher und Akten der Volksernährungsgesellschaft aus der Zeit des Krieges zu nennen. 
Als die wertvollste von allen Erwerbungen ist ein mit Hilfe eines besonders vom 
Stadtrat bewilligten Geldbetrags im März 1924 um den Preis von 1200 Goldmark angekaufter 
kostbarer Kodex zu nennen, der außer anderen wertvollen Handschriften, einer Kriegs— 
ordnung vom Jahre 1449, einem Testamentsentwurf des hervorragenden Ratsherrn Christoph 
Fürer vom Jahre 1546, ein Gutachten Albrecht Dürers von seiner eigenen Hand mit zum 
Teil wohl eigenhändigen Zeichnungen des Meisters über den Kirchenbau im Kloster Gnaden— 
berg enthält. 
Zur Erleichterung der Nachforschungen über Personen und Gegenstände namentlich aus 
mittelalterlicher Zeit wurde für die von dem früheren Stadtarchivar Lochner angelegten 
Urkundenregestenbände eine alphabetisch nach Namen geordnete Kartothek angelegt. 
Einer gründlichen Durchsicht und Neuordnung wurde die nicht nur genealogischen und 
Familienforschungen, sondern auch wissenschaftlichen, zumal kulturhistorischen Forschungen 
überhaupt dienende aus Kupferstichen, Holaschnitten usw. bestehende Porträtsammlung 
unterzogen. 
Die Stadtchronik wurde in zum Teil etwas veränderter Form für 1923 weiter— 
geführt und die Reinschrift der Chronik für 1915 vollendet.
	        
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