Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1923/24 (1923/24 (1925))

Schulwesen, Kunst und Wissenschaft. 
Städtischer Bilderbühnen-Ausschuß. Die Schullichtspielvorstellungen erfreuten 
sich auch in den Schuljahren 1922,28 und 1923,24 der regsten Beteiligung, obgleich infolge 
der hohen Filmleihgebühren auf die Benützung des kleineren „Noristheaters“ verzichtet werden 
mußte und somit alle Vorstellungen in der für die südlich und östlich gelegenen Schulhäuser 
ziemlich abseits liegenden „Neuen Bilderbühne“ veranstaltet wurden. 
Veranstaltungen der Fortbildungsschule. Die kaufmännischen Kurse gründeten 
im Schuljahr 1923/24 einen Schülerinnen-Gesangs-Chor zur Mitwirkung bei musikalischen 
Veranstaltungen; es konnte ein Liederabend in der Katharinenkirche, ein Weihnachtskonzert 
in der Lorenzkirche und eine große Schlußfeier im Saale des Kulturvereins veranstaltet werden. 
Am Schlusse des Schuljahres 1928,/24 wurde eine Ausstellung von Schüler— 
arbeiten der Berufsfortbildungsschule veranstaltet. Diese sollte mit den ver— 
schiedenen Berufsarten bekannt machen und zeigen, was verlangt wird. 
Besondere Veranstaltungen der städtischen Volksbildungskurse mit Offenem 
Zeichen- und Arbeitssaal. Im Jahre 1922/23 wurden folgende Stücke aufgeführt: 
„Der Richter von Zalamea“ von Calderon, „Krippenspiele“ von R. Borchardt und H. W. 
Fischer, „Jugend“ von Max Halbe und „Prinz Dschem“ von Josef Ruederer. 
Alle Veranstaltungen wurden durch einleitende Vorträge für die gesamte Hörerschaft der 
Volksbildungskurse teils im Theater, teils an besonderen Abenden von Dr. Georg Gustav 
Wießner erklärend unterstützt. Zur Aufführung der „Jugend“ wurde Max Halbe als Gast 
geladen. Er las vor der Aufführung aus seinen Werken vor. 
Professor Dr. Schulz besuchte auch in diesem Jahre eine große Anzahl von Städten und 
Ortschaften mit seinen Hörern, um hier an den Werken alter Kunst die Vorträge anschaulich 
zu ergänzen. In der mechanisch-technischen Abteilung fanden verschiedene Exkursionen in 
Werke und kommunale Betriebe statt. Ebenso veranstaltete die gewerbliche und kaufmännische 
Abteilung Führungen. 
Im Berichtsjahr 1923,24 wurden für sämtliche Hörer der Volksbildungskurse zwei große 
Frinnerungsfeiern abgehalten, eine Kant- und eine Klopstockfeier. 
In musikalischer Beziehung im Anschluß an die Musikgeschichte wurden 2 Mendelsohn— 
Abende im Saale des städtischen Konservatoriums sowie eine R.Schumann-Lieder-Matinee 
im Katharinenbau abgehalten. 
Außerdem fanden eine große Anzahl von Exkursionen in Werke der Privat-Industrie, 
sowie in städtische und staatliche Betriebe statt. Ausflüge, die sich an den kunstwissenschaft— 
lichen Unterricht anschlossen, wurden in die nähere und weitere Umgebung Nürnbergs, wie 
Bamberg, Rothenburg u. a., veranstaltet. Vom 22. bis 28. Juni fand im Anschluß an den 
Literatur-Unterricht eine Exkursion nach Weimar statt, an der sich 30 Hörer und Hörerinnen 
unter Leitung von Dr. Wießner beteiligten. 
2. Kunst. 
Städtische Galerie. Die Städtische Galerie erhielt folgende Bilder als Geschenke: 
Das lebensgroße Reiterbildnis des Königs Wilhelm II. von Württemberg (1906) von Wilhelm 
Trübner und das 1923 gemalte Ölbild „Stierkampf“ von Otto Dill. Als Leihgaben wurden 
ihr anvertraut: 20 kunstgewerbliche Entwürfe von Moritz von Schwind, die holzgeschnitzte 
Büste des Vaters des Künstlers von Prof. Max Heilmaier (), zwei große Gemälde von 
Julius Hüther („Zirkus“ und „Mädchen in Landschaft mit Regenbogen“), das Gemälde 
„Dame auf blumiger Wiese in Tirol“ (1910) von Lovis Corinth und zwei Landschaften von 
Wilhelm Kohlhoff. Ferner erwarb die Galerie durch Kauf Bilder von Albert Hertel, Franz
	        
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