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Denkwürdige Vorfälle 1921/22.
Gottlieb Merkel enstammt einer alten, seit etwa 275 Jahren schon in Nürnberg ansässigen
daufmannsfamilie, aus der außer anderen hervorragenden Männern auch so manche wissen—
schaftlich hochstehende, den verschiedensten Disziplinen angehörende Gelehrte hervorgegangen sind.
Fr war am 29. Juni 1835 geboren, besuchte das Gymnasium in Nürnberg und Bayreuth und
studierte an den Universitäten Halle, Würzburg uud Erlangen Medizin. Nach bestandenem
Examen verbrachte er zwei Jahre zu seiner weiteren Ausbildung in Prag und in Wien und
bollendete dann im Jahre 1859 sein medizinisches Staatsexamen in Erlangen. Nach zweijähriger
Assistentenzeit am Nürnberger Krankenhaus ließ er sich 1862 in Nürnberg als Arzt nieder. Im
Jahre 1868 ersolgte Merkels Anstellung als Abteilungsarzt der medizinischen Abteilung im
hiesigen städtischen Krankenhause. Damit begann für ihn ein reiches, ersprießliches, wissenschaftliches
Leben. Seine ganze Kraft, sein vielseitiges Wissen und Können stellte er in den Dienst des
Zrankenhauses. Er verstand es, das alte Krankenhaus, das in den Jahren 1840 bis 1845
gebaut wurde, trotz des rapiden Wachstums der Stadt und der raschen Zunahme der Bevölkerung
den gesteigerten Bedürfnissen durch Barackenzubauten usw. anzupassen, sodaß es bis zur Fertig—
stellung des nach seinen Ideen in den Jahren 1803 bis 1897 erbauten neuen Krankenhauses
einen Zweck erfüllen konnte. Als im Jahre 1888 an ihn der ehrenvolle und verlockende Ruf
herantrat, an Stelle von Curschmann die Direktion des neuerbauten Hamburger Kranken—
hauses zu übernehmen, da siegte nach begreiflich scwwerem Kampfe die Liebe zu seiner Vaterstadt,
zu dem liebgewordenen Wirkungskreise, und in Anerkennung und voller Würdigung dessen,
was Merkel mit der Ablehnung dieses Rufes seiner Vaterstadt getan, ernannten ihn die
tädtischen Kollegien zum Direktor des Krankenhauses. Das Vertrauen der Regierung berief
Merkel 1871 in den mittelfränkischen Kreismedizinalausschuß, das Vertrauen seiner Kollegen
im Jahre 1867 und nochmals 1888 an die Spitze des ärztlichen Vereins. Er war frühzeitig
Mitglied und vom Jahre 1872 bis 1898 Vorsitzender der mittelfränkischen Ärztekammer,
Vorsitzender des Kreisvereins und der Technischen Kommission. Im Jahre 1874 erfolgte seine
Ernennung zum Bezirksarzt der Stadt Nürnberg. Diese Stelle bekleidete er bis 1903. Merkel
war wissenschaftlich ungemein produktiv. Zahlreiche Arbeiten von ihm, besonders über die
Staubinhalationskrankheiten, die Trichinose und die Meningitis, haben seinen Namen weit über
die Grenzen unferes Vaterlandes hinaus bekannt gemacht. Besonders wertvoll aber war seine
Tätigkeit als hygienischer Berater der Stadt seit dem Jahre 1884. In seine Amtszeit entfallen
die großen Schulhausneubauten, die Erbauung des Westfriedhofs, des neuen Schlachthofs, der
Desinfektionsanstalt, die Einführung der obligatorischen Trichinenschau, die Ausführung sämtlicher
Assanierungswerke, der Kanalisation und der Wasserleitung. Handel, Gewerbe und Industrie
»erdanken ihm wichtige und wesentliche Neuerungen und Verbesserungen, alle Wohlfahrts—
einrichtungen und Wohltätigkeitsanstalten erfreuten sich seiner ganz besonderen Fürsorge. Die
Stadt Nürnberg ehrte sein Wirken, indem sie ihm im Jahre 1905 aus Anlaß seines
70. Geburtstages das Ehrenbürgerrecht und im Jahre 1907 zur Vollendung des 40. Dienstjahres
die Goldene Bürgermedaille verlieh. Aber nicht nur Nürnberg und sein engeres bayerisches
VBaterland haben Merkels Bedeutung als Arzt und Hygieniker gewürdigt, auch in weite Kreise
drang sein Ruf, so daß er wiederholt als Sachverständiger in das Kaiserliche Gesundheitsamt
herufen wurde und dort an vielen großen legislatorischen Werken unseres Vaterlandes, an
den Beratungen der Farben-, Bier-, Branntwein- und Pharmakopöe-Kommissionen teilnahm
und schließlich Mitglied des Reichsgesundheitsrates wurde. Als Mitglied des Vereins für
öffentliche Gesundheitspflege in Nürnberg bemühte er sich in hervorragender Weise durch
zahllose Vorträge um die hygienische Erziehung und Aufklärung des Volkes. Große Verdienste
hat er sich auch um das ärztliche Vereinsleben erworben, um die Hebung des ärztlichen Standes
in Nürnberg. Im Jahre 1884 wurde ihm der Titel eines Medizinalrates und im Jahre 1903
der Titel eines Obermedizinalrates verliehen. Am 1. April 1908 trat er in den Ruhestand.
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