Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1923/24 (1923/24 (1925))

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Denkwürdige Vorfälle 1921/22. 
Gottlieb Merkel enstammt einer alten, seit etwa 275 Jahren schon in Nürnberg ansässigen 
daufmannsfamilie, aus der außer anderen hervorragenden Männern auch so manche wissen— 
schaftlich hochstehende, den verschiedensten Disziplinen angehörende Gelehrte hervorgegangen sind. 
Fr war am 29. Juni 1835 geboren, besuchte das Gymnasium in Nürnberg und Bayreuth und 
studierte an den Universitäten Halle, Würzburg uud Erlangen Medizin. Nach bestandenem 
Examen verbrachte er zwei Jahre zu seiner weiteren Ausbildung in Prag und in Wien und 
bollendete dann im Jahre 1859 sein medizinisches Staatsexamen in Erlangen. Nach zweijähriger 
Assistentenzeit am Nürnberger Krankenhaus ließ er sich 1862 in Nürnberg als Arzt nieder. Im 
Jahre 1868 ersolgte Merkels Anstellung als Abteilungsarzt der medizinischen Abteilung im 
hiesigen städtischen Krankenhause. Damit begann für ihn ein reiches, ersprießliches, wissenschaftliches 
Leben. Seine ganze Kraft, sein vielseitiges Wissen und Können stellte er in den Dienst des 
Zrankenhauses. Er verstand es, das alte Krankenhaus, das in den Jahren 1840 bis 1845 
gebaut wurde, trotz des rapiden Wachstums der Stadt und der raschen Zunahme der Bevölkerung 
den gesteigerten Bedürfnissen durch Barackenzubauten usw. anzupassen, sodaß es bis zur Fertig— 
stellung des nach seinen Ideen in den Jahren 1803 bis 1897 erbauten neuen Krankenhauses 
einen Zweck erfüllen konnte. Als im Jahre 1888 an ihn der ehrenvolle und verlockende Ruf 
herantrat, an Stelle von Curschmann die Direktion des neuerbauten Hamburger Kranken— 
hauses zu übernehmen, da siegte nach begreiflich scwwerem Kampfe die Liebe zu seiner Vaterstadt, 
zu dem liebgewordenen Wirkungskreise, und in Anerkennung und voller Würdigung dessen, 
was Merkel mit der Ablehnung dieses Rufes seiner Vaterstadt getan, ernannten ihn die 
tädtischen Kollegien zum Direktor des Krankenhauses. Das Vertrauen der Regierung berief 
Merkel 1871 in den mittelfränkischen Kreismedizinalausschuß, das Vertrauen seiner Kollegen 
im Jahre 1867 und nochmals 1888 an die Spitze des ärztlichen Vereins. Er war frühzeitig 
Mitglied und vom Jahre 1872 bis 1898 Vorsitzender der mittelfränkischen Ärztekammer, 
Vorsitzender des Kreisvereins und der Technischen Kommission. Im Jahre 1874 erfolgte seine 
Ernennung zum Bezirksarzt der Stadt Nürnberg. Diese Stelle bekleidete er bis 1903. Merkel 
war wissenschaftlich ungemein produktiv. Zahlreiche Arbeiten von ihm, besonders über die 
Staubinhalationskrankheiten, die Trichinose und die Meningitis, haben seinen Namen weit über 
die Grenzen unferes Vaterlandes hinaus bekannt gemacht. Besonders wertvoll aber war seine 
Tätigkeit als hygienischer Berater der Stadt seit dem Jahre 1884. In seine Amtszeit entfallen 
die großen Schulhausneubauten, die Erbauung des Westfriedhofs, des neuen Schlachthofs, der 
Desinfektionsanstalt, die Einführung der obligatorischen Trichinenschau, die Ausführung sämtlicher 
Assanierungswerke, der Kanalisation und der Wasserleitung. Handel, Gewerbe und Industrie 
»erdanken ihm wichtige und wesentliche Neuerungen und Verbesserungen, alle Wohlfahrts— 
einrichtungen und Wohltätigkeitsanstalten erfreuten sich seiner ganz besonderen Fürsorge. Die 
Stadt Nürnberg ehrte sein Wirken, indem sie ihm im Jahre 1905 aus Anlaß seines 
70. Geburtstages das Ehrenbürgerrecht und im Jahre 1907 zur Vollendung des 40. Dienstjahres 
die Goldene Bürgermedaille verlieh. Aber nicht nur Nürnberg und sein engeres bayerisches 
VBaterland haben Merkels Bedeutung als Arzt und Hygieniker gewürdigt, auch in weite Kreise 
drang sein Ruf, so daß er wiederholt als Sachverständiger in das Kaiserliche Gesundheitsamt 
herufen wurde und dort an vielen großen legislatorischen Werken unseres Vaterlandes, an 
den Beratungen der Farben-, Bier-, Branntwein- und Pharmakopöe-Kommissionen teilnahm 
und schließlich Mitglied des Reichsgesundheitsrates wurde. Als Mitglied des Vereins für 
öffentliche Gesundheitspflege in Nürnberg bemühte er sich in hervorragender Weise durch 
zahllose Vorträge um die hygienische Erziehung und Aufklärung des Volkes. Große Verdienste 
hat er sich auch um das ärztliche Vereinsleben erworben, um die Hebung des ärztlichen Standes 
in Nürnberg. Im Jahre 1884 wurde ihm der Titel eines Medizinalrates und im Jahre 1903 
der Titel eines Obermedizinalrates verliehen. Am 1. April 1908 trat er in den Ruhestand. 
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