Denkwürdige Vorfälle 1921 /22.
ansichten, von denen besonders die malerischen Reige seiner Vaterstadt durch viele Werke fest—
i i in die ganze Welt hinaus und haben mit dazu beigetragen,
zehalten wurden. Diese gingen in gunz Auo uat 5 lassen. Sein
deu Ruhm Nürnbergs als des Deutschen Reiches Schatzkästlein nicht aufhören zu v“
berühmtestes Aquarell ist , Die ehemalige Wöhrder Bastei“. Er hat nahezu ein Alter von
90 Jahren erreicht und ist an Altersschwäche gestorben.
7. September 1921. Seiler, Christoph, Kommerzienrat. Z
Er wurde am 28. Juni 1855 in Nürnberg als Sohn des früheren hiesigen 2. Bürger⸗
meisters Christoph v. Seiler geboren. Er besuchte die hiesige polytechnische Schule und ging
1875 nach Stuttgart zum dortigen Polytechnikum, wo er seine theoretische Ausbildung bis
zum Jahre 1878 abschloß. Von 1878 bis 1881 war er bei der Maschinenfabrik Hartmann
A.G. in Chemnitz, dann kehrte er nach seiner Vaterstadt zurück und trat bei der damaligen
Firma Joh. Balth. Stieber K Sohn G.m. b. H., später mit anderen Fabriken vereinigt zu den
Leonischen Werken Roth-Nürnberg A.«G., ein, deren Direktor er zuletzt war. Seine ganze Kraft,
sein umfangreiches Wissen widmete er der Gesellschaft, er trug in hervorragender Weise zu ihrem
weiteren Aufblühen bei. Ueber 25 Jahre gehörte er dem Handelsvorstand und der Handels—
kammer Nürnberg an und bekleidete seit 23. Juni 1901 das Amt eines Marktvorstehers und
seit 3. Mai 1906 das des 1. stellv. Vorsitzenden. In uneigennützigster Weise hat er während
dieser Zeit sein umfassendes Wissen und Können, seine reichen Erfahrungen, seinen praktischen
Blick und unermüdlichen Fleiß in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und mit seltener
Tatkraft zum Segen von Judustrie, Handel und Gewerbe an der Durchführung großer wirt—
schaftlicher Fragen mitgearbeitet.
19. September 1921. Zagelmeier, Friedrich, Privatier, früh. Baumeister.
Er wurde am 10. September 1849 in Weißenburg i. B. geboren und ließ sich im Jahre
1880 in Nürnberg als Baumeister nieder. Im Jahre 1893 wurde er in das Gemeinde—
ollegium gewählt, dem er bis zu seiner Wahl zum Magistratsrat im Jahre 1902 angehörte.
Während seiner Eigenschaft als Gemeindebevollmächtigter wie auch während seiner Amtszeit
als Magistratsrat bis zum Jahre 1908 hat er der Stadt Nürnberg wertvolle Dienste geleistet.
Er gehörte allen Ausschüssen an, in denen es auf das Urteil bausachverständiger Männer
ankam; so wirkte er besonders erfolgreich in dem Ausschuß für von der Stadt zu erwerbende
Grundstücke. Vom 23. Juli 1903 bis zu seinem Tode war er auch Mitglied des Komitees
für die Königsstiftungshäuser.
29. September 1921. Wiberg, Dr. Alfred, rechtskundiger Stadtrat.
Er wurde am 7. Dezember 1882 in Nürnberg als Sohn eines Kaufmannes geboren.
Nach dem Besuch des hiesigen Alten Gymnasiums studierte er seit 1901 auf den Universi—
täten München, Berlin, Freiburg i. Br. und Würzburg die Rechte und wurde 1906 zum
Doctor juris promoviert. Darauf praktizierte er bei der Nürnberger Hauptbank und der
Handelskammer und trat am 1. August 1910 als Ratsassessor in städtische Dienste. Am
—1. Oktober 1913 wurde er zum Rechtsrat ohne Stimmrecht und am 27. August 1919 zum
berufsmäßigen Stadtrat gewählt. In ihm hat die Stadt Nürnberg einen ausgezeichneten,
pflichttreuen Beamten, die Bürgerschaft einen rückgratstarken Vertreter ihrer Interessen ver—
loren. Nach der Revolution wurde ihm von dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Geßler
das Polizeireferat bertragen. das er bis zu seinem Tode verwaltete. Seine Verdienste um
d e De. der Reorganisation der Nürnberger Polizei werden ihm für alle Zeiten
i eh Andenken in der Geschichte der Stadt Nürnberg sichern. Er ist auf einer Dienst—
ceise in München infolge eines Schlaganfalles verschieden.
and ebtober Igerret, Dr. Gottlhieb Ritter von, Obermedizinalrat
Al. isdirektor q.D. und Ehrenbürger der Stadt Nürnberg.