Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für 1922/23. (1. April 1922 - 31. März 1923) (1922/23,1 (1924))

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34. 
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Beet ung: Es handelte sich hier um die Beschäftigung von Leuten, 
lie infolge ihrer EU, der Jndustrie keine 
Beschäftigung mehr finden konnten. Sollte die Armenpflege nicht 
allzusehr in AnSEruch genommen. werden, so mußte diesen Z. T. sehr 
arbeitswilligen Leuten Gelegenheit gegeben werden, durch ihrer Hän- 
de Arbeit sich den notwendigen Lebensunterhalt zu‘ erwerben.‘ 
Gedacht soll hier noch des am 23. Mai 1922 bei -einer Munitions- 
Explosion tödlich verunglückten Sprengmeisters Gleißner werden und 
der drei schwer verwundeten‘ Sprenger Denk, Heindel und Seiffert, 
ron denen einer ein Auge und einer das Gehör einbüßte, 
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9: Städtische Kohleny erteilungs- 
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Kchlenverteilung. Die örtliche Unterverteilung der Hausbrand- 
kohle müßte im Berichtsjahr wegen der ungünstigen Köhlenlage weiter 
bestehen bleiben. Am 28. März 1922 wurden die neuen‘ Bestimmungen 
zur Brennstoffversorgung des Stadtbezirkes erlassen, die sich auf 
lie Zeit vom 1.:Mai I922 bis 30. April 1923 erstreckten und die 
Kohlenversorgung in der gieichen Weise regelten wie in_ den Vorjah- 
ren. Die neue Versorgungsordnung wurde am 18, Oktober 1922 erläas- 
sen und am 27, Oktober. 1922 veröffentlicht. Am 8. April 1922 erfolg- 
te die Ausgabe der Jahreskohlenkarten für das Jahr 1922/23; vom 
26. April bis 3. Mai wurden die Sommerkohlenkarten für gasherdlose 
Verbraucher ausgegeben; die erstere Karte enthielt in 5 Abschnitten 
zusammen 25 Marken für je 1 Zentner, die letztere Karte in 3 Ab- 
schnitten zusammen 18 Marken für je 12 Zentner zwangsbewirtschafte- 
te Brennstoffe. . | a 
‚„. Kohlenbeschaffung, Die Anzahl_der Reichshausbrandbezugsschein- 
reihen mußte wie ım Vorjahr auf 6 Reihen beschränkt bleiben,wozu 
im besonderen der Verlust der schlesischen Bergwerke und die feind- 
liche Besetzung des Ruhrreviers zwang. Das Hausbrandkontingent der 
zwangsbewirtschafteten Brennstoffe wurde vom Reichskohlenkommissar 
auf 191 028 Tonnen KentnE Sein: Trotz eingehender Vorstellungen 
konnte die durch die am 15. Juni 1922 erfo gten Einverleibungen be- 
gründete Eranhung des Kontingents nicht erreicht werden, doch hat 
der Reichskohlenkommissar die zur Yırsorgung der Verbraucher in den 
vier einyerleibten Gemeinden mit zwangsbewirtschafteten Brennstoffen 
erforderlichen Reichshausbrandbezugsscheine schließlich zugebilligt. 
Jin Ode bahnseits an zwangsbewirtschafteten Breün- 
stoffen 124 410.09 Tonnen angeliefert worden;das A a der 
Kontingentmenge eine Fehlmenge von 66 617.91 Tonnen = 34,8 Prozent. 
Außerdem gelangten 18 400.02 Tonnen Hüttenkoks, 3649.7 Tonnen Braun- 
Eh n EDS REES D EnELLECHS und Saar-Steinkohle in den Einlauf, 
Die klieinste Zufuhr zeigle der Monat Februar 1923 mit 8720.6 Tomen. 
Li ASS E der Ruhrbesetzung), den stärksten Einlauf der Monat 
ugust 1922 mit I5 216.45 Tonnen. Die ED ee 
3ind an den Lieferungen in a A beteilig ; Sachsen 
87 878,4 Tonnen, Ruhrrevier (einschl, Hüttenkoks) 24 852.65 Tonnen, 
Mitte deutschland 18 409,5 Tonnen, Schlesien 4806.06 Tonnen ; Böhmen 
10 187.21 Tonnen, Bayern 296 Tonnen, Saar und England 5922.74 Ton- 
nen. 1 
Diese Mengen umfassen folgende Kohlenkarten: Braunkohlenbriketts 
93 695.9 Tonnen, Steinkohle und Anthrazit 36 636.93 Tornen,Hütten- 
koks 18 400.02 Tonnen, Braunkohle 3649.71 Tonnen. N 
Zeitenweise gestaltete sich die Versorgung infolge ganz unge- 
nügender Anlieferungen außerordentlich schwierig; in den Sommermona- 
ten des Berichtsjahres waren die Eingänge in deutschen Breunkohlen- | 
briketts So gering geworden daß zur besseren Versorgung der Räckerei- 
betriebe erhebliche‘ engen böhmische Braunkohlenbriketts bezogen wer- 
den mußten. Mit der feindlichen Besetzung des Ruhrreviers endete 
Anfang Februar 1923 die ganze Anlieferung der Ruhrprodukte, Zur not- 
dürftigen Aufrechthaltung einzelner Betriebe und Anstalten mußten
	        
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