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Soziale Fürsorge
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Getreide und Kleie aufzunehmen. Im übrigen wurde zur Haferaufnahme noch ein Teil der
Festhalle Luitpoldhai n benützt. Sehr praktifch erwies sich das Lager DOeumenten—
straße, mit einem Anschlußgeleise der Straßenbahn. Der Transport zu dieser Lagerstelle von
der Güterstation Nordostbahnhof mittels Straßenbahnanhängewagen vollzog sich rasch und
sicher. Sämtliche übrigen Lager mit Ausnahme der Festhalle mußten durch Zufuhr auf der
Achse gespeist werden. Vorübergehend war auch ein Lagerboden der Kaiserstallung
gemietet, wurde aber mit Wirkung vom J. Juni 1920 wieder gekündigt, nachdem praktischere
Lagerräume in Aussicht standen. Ebenfalls neuerworben wurde während des Jahres 1920
am 1. November 1020 ein Lager der Gesellschaft für Volksernährung in der Dianastraße, das
aber dann wegen Baufälligkeit im Laufe des Monats Februar 1021 wieder aufgegeben werden
mußte. An fremden Lar gern konnten teilweise ausgenützt werden die Lager von 8 an—
sässigen Futtermittelhändlern, das Lager des Nürnberger Fuhrunternehmerverbandes und das
Lager des „Bundes der Landwirte“. Die im Lager Nadlersgasse 12/14 eingebaute motorisch
angetriebene Mischmas chine leistete zur Herstellung riesiger Mengen Mischfutter gute
Dienste; sie wurde aber, nachdem die Futtermittel größtenteils abgestoßen waren, nicht mehr
benötigt und im März 1021 an einen Mühlenbesitzer verkauft.
Pferdefutter. An Beifutter wurden an die Pferdebesitzer beliebige Mengen Futter—
mehl abgegeben, die noch aus den Vorjahren her auf Lager waren. Außerdem kamen während
des letzten Halbjahres größere Kleiemengen zur Verteilung. Die Futtersätze für Hafer waren
die folgenden (in Pfd.):
Zeitraum
schwere leichte Handelspferde
Zugpferde
vom 15. März 1920 bis 16. Juni 1020 täglich 6 41 3
vom 16. Juni 1920 bis 15. August 1920 täglich 8 ß66 45
ab 15. August 1020 täglich 8 8 45
Nach Ablauf des Wirtschaftsjahres 1920 waren genügend Einsparungen an Hafer vorhanden,
so daß die Futtermittelstelle in der Lage war, den Nürnberger Pferdehaltern für die Zeit vom
15. August bis zum 1. Oktober 1020 eine tägliche außerordentliche Haferzulage von 2 Pfd. für
das Pferd zu gewähren. Die anteilige Zulage wurde den Tierhaltern gleichzeitig zu dem je—
weiligen Futterbezug angewiesen.
Milchfutter. Die nach Aufhebung der Zwangsbewirtschaftung der nassen Biertreber
mit dem Schutzverband der vereinigten Brauereien Nürnberg und Umgebung getroffene Berein—
barung, wonach in Nürnberg und Fürth anfallende Naßtreber durch die Treberver—
teilungsstelle des Kommunalverbands Nürnberg-Stadt weiter an die einzelnen Landwirte
verteilt werden konnten, wurde am 22. November 1020 aufgehoben. Bei der Treberverteilung
schied deshalb von diesem Zeitpunkt an der Kommunalverband Nürnberg-Stadt, Futterver—
teilungsstelle, aus. Die Treberverteilung wurde auf Grund einer Besprechung mit dem Schutz-
verband einerseits und dem Bund der Landwirte andererseits einzig und allein dem Bund
der Landwirte übertragen. Die Futtermittelstelle erzeugte während des ganzen Be—
richtsjahres aus Kleie und Reisfuttermehl ein Milchfutter, das gleichfalls durch den Bund der
Landwirte zur Verteilung gelangte und von den Landwirten gern gekauft wurde. Außerdem
wurde der Bund der Landwirte zur Abgabe an Milcchlieferer in reichlichem Maße mit Kleie
dersorgt. Auch direkt wurde an die Nürnberger Landwirte Kleie in genügender Menge hinaus—
egeben.
bes Schweinefutter. An Schweinezüchter wurde, soweit möglich, Kleie und Ausklopfmehl
abgegeben.
Hühnerfutter. Die Hühnerversorgung gestaltete sich ebenso wie im Voriahre äußerst
schwierig. Die Körnerfutterzuteilung von der Landesfuttermittelstelle war äußerst knapp be—