Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wobltätigkeit 
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Der Aufwand für den Betrieb der Speiseanstalt bezifferte sich auf 55 299 (59 614) M, 
der für die 6 Abgabestellen auf 2421 (2 348) A6; außerdem wurden an den Volksküchenverein 
für abgegebene Mittagskost 10922 (8290) A bezahlt. Die Gesamtausgaben auf Abgabe 
von Mittagskost beliefen sich demnach auf 68642 (70 252) A. 
Durch das Kriegsfürsorgeamt J Nürnberg gelangten 3217 (11 698) MA für abgegebenes 
Brot und gewährte Mittagskost zur Rückzahlung. 
In vielen Fällen trafen Unterstützungen mit Geld und mit Nahrungsmitteln zusammen. 
So bezog beispielsweise eine Familie im Jahre 1915 außer freier Wohnung, Heizung und 
Kleidung eine wöchentliche Geldunterstützung von 56, 8 k9 Brot und 21 Portionen 
Mittaaskost, im Gesamtanschlag von 16,05 M. 
Unterstützung mit Kleidung, Leibwäsche und Bettzeug. Die Armenpflege 
unterhielt ein Kleider- und ein Bettenlager, welche von der Armenkasse verwaltet wurden 
und der Aufsicht eines aus 7 Armenpflegschaftsräten gebildeten Ausschusses unterstanden. 
Nach dem Vorschlag dieses Ausschusses und mit Genehmigung des Armenpflegschaftsrateswurden 
die nötigen Stoffe angekauft und je nach Bedarf an die mit der Arbeit betrauten Kleider— 
macher und Weißnäherinnen abgegeben. 
Schuhwerk wurde von hiesigen Geschäftsleuten auf Bestellung geliefert; es waren 
in den verschiedensten Größen durchschnittlich 300 bis 400 Paar Schuhe vorrätig. Zerrissene 
Schuhe wurden auf Anweisung der Bezirksarmenpfleaschaftsräte ausgebessert und gelanaten 
8 Tage nach der Einlieferung zur Abgabe. 
Die Anfertigung der Kleidungsstücke geschah nach Maß; die Abgabe erfolgte in der 
Regel 8 Tage nach der jeweiligen Genehmigung des Armenpflegschaftsrates. 
Um auch einem augenblicklichen Bedarf gerecht werden zu können, war ein entsprechender 
Vorrat an Kleidungsstücken, Leib- und Bettwäsche auf Lager. 
Das Bettenlager wies einen fortwährenden Bestand von einigen vollständigen Betten 
auf. Ende 1915 waren 300 (282) Betten ausgeliehen. Die Betten wurden in der Regel 
nur leihweise abgegeben, und zwar hauptsächlich an Lungenkranke (auf Veranlassung des 
Vereins zur Bekämpfung der Tuberkulose). an alte Versonen, an kinderreiche Familien und 
Lehriungen. 
Der Aufwand für Unterstützung mit Kleidern, Schuhen und Bettzeug betrug 54448 
(57 802) M, und zwar wurden verwendet für Ankauf von Schuhen und Macherlöhne für 
Kleider und Bettwäsche 26505 (29 964) Ab, für Schuhausbesserungen 19 739 (16629) MA, 
für Kleider- und Bettzeugstoffe 8034 (10181) 4. für Pottstroh. Bettenreiniaung und 
sonstiges 165 (1027) M. 
Unterstützungsfälle kamen im ganzen vor: mit Kleidern, Wäsche und Schuhwerk 3 554 
(4 669), mit vollständiger Kleidung 212 (104) Konfirmanden — aus Stiftungen noch weitere 41 (51) 
Konfirmanden, und zwar 5 (15) aus der Lödelschen Stiftung, 36 (360) aus der Barthschen 
Stiftung, — mit Schuhausbesserungen 5902 (7166). mit Betten 300 (282). mit Bettstroh 121 
(187); zusammen 9830 (12 459) Personen. 
Unterstützung mit Brennmaterial. Die Abgabe von Brennmaterial geschah 
auf Grund der von den Bezirksarmenräten ausgestellten Anweisungen. 
Die Abgabe fand bei 31 (44) in verschiedenen Stadtgegenden wohnenden Händlern 
statt, mit denen Lieferungsverträge auf ein Jahr abgeschlossen waren. 
Gespaltenes Holz wurde nur noch vereinzelt, Scheitholz überhaupt nicht mehr abgegeben. 
Der Zentner gespaltenes Holz kostete 1,60 bis 1,70 (1.60) A. der Zentner Steinkobhlen 1,40 
bis 1.80 (1,45 bis 1,50) MK. 
Der Gesamtaufwand für Brennmaterial betrug im Berichtsiahr 50041 (47 405) M
	        
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