Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1912 (1912 (1913))

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Bauwesen 
Es ergab sich auch, daß bei dieser Gelegenheit außer den schlechten Abortverhältnissen 
eine Reihe anderer Mängel zu beseitigen war. So fehlte es für den Betrieb der Garten— 
wirtschaft bisher an den nötigen Räumen zur Unterbringung der männlichen und weiblichen 
Bedienung und an Wohnräumen für den Geschäftsführer. Es war auch Rücksicht zu 
aehmen auf die Schaffung von Kellerräumen zur Lagerung von Bier und Speisen und 
daraus ergab sich auch die Anlage eines Aufzuges. 
Der bisher schon ziemlich steile freie Aufgang zu dem um 4,20 m über Straßenhöhe 
gelegenen Wirtschaftsgarten wäre durch die Verkürzung des Weges um 5m noch steiler und 
die Wasserabflußverhältnisse an dieser Stelle noch schlechter geworden. Daher wurde der 
Zugang zum Garten und die Überwindung des Höhenunterschiedes von 4,20 m mitten durch 
den geplanten Neubau über eine Z3teilige bequeme Treppe vorgesehen. Diese Anlage machte 
es auch möglich, einen entsprechend großen Lichthof in Straßenhöhe frei zu lassen, der einen 
bequemen Zugang von der Straße zum Bierkeller und Aufzug bildet und den öffentlichen 
Aborten, der Waschküche und anderen Räumen im Erdgeschoß reichlich Licht zuführt. Außerdem 
konnte noch als Ersatz für den bisherigen sehr kleinen Obstladen ein Laden mit zwei Schau— 
fenstern von zirka 100 qm Bodenkfläche mit dazu gehörigem Keller und Abort im Untergeschoß 
vorgesehen werden. 
Das Obergeschoß, das teilweise als Mansarde ausgebildet wird, soll die Wohnräume 
für Geschäftsführer und Personal, getrennte Aborte für Frauen und Männer und für den 
Betrieb und als Ersatz für die frühere hölzerne Unterstandshalle eine massive Gartenhalle 
erhalten. Diese und die Aborte kommen auf gleiche Höhe mit dem Garten zu liegen und 
sind auch, ohne Betreten des Gartens, von der Straße aus erreichbar. Dasselbe gilt vom 
bestehenden rückwärts gelegenen Saal, da der dahinführende überdeckte Verbindungsgang 
Anschluß an das Treppenhaus erhalten wird. 
Nachdem der Kunstausschuß keine Erinnerung erhoben hatte und die Regierungs— 
genehmigung unter dem 2. Oktober 1912 erfolgt war, haben beide städtischen Kollegien die 
Pläne und den auf etwa 50000 überschläglich berechneten Kostenanschlag am 11. und 
22. Oktober 1912 genehmigt. 
Vor Ablauf des Berichtsjahres wurden noch der Abbruch der alten Gebäude und 
Mauerteile bis zur zurückversetzten Baulinie vorgenommen um die Arbeiten zur Verbreite— 
rung der Brücke zu ermöglichen. 
Straßenbahn-Wagenhalle an der Maiachstraße. In diesem Jahre wurden die 
zweite Halle und die Zwischenbauten fertiggestellt, so daß die Wohnungen am 25. Juni be— 
zogen werden konnten, während die westliche Halle am 1. Mai, die östliche am J. August 
in Benutzung genommen wurden. 
Die beiden Wagenhallen mit je 9 Gleisen von 73 m Länge können zusammen 126 
große Wagen aufnehmen. In jeder Halle ist ein heizbarer Raum mit 8 Gleisen für die 
Untersuchung, Reinigung und Trocknung der Wagen abgeteilt; in ihm können 12 Wagen 
aufgestellt werden. 
Zwischen den beiden Hallen befinden sich 3 Gebäude, von welchen das vordere 
Räume für das Fahrpersonal und Wohnungen für einen Fahrinspektor und zwei Fahrauf— 
seher, das mittlere die Werkstätte mit Lagerräumen, ein Brausebad und Aufenthaltsräume 
für die Arbeiter, das hintere die Räume für die Heizanlage, Brennmaterial—- Salz⸗- und 
Sandlager enthält. 
Die Ausgaben betrugen in diesem Jahre 267 6658 . 
Neubau der Werkstätten und Magazine für die Straßenbahn an der Fuchs— 
und Muggenhofer-Straße. Im März dieses Jahres wurde mit den Bauarbeiten am
	        
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