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Schulen
empfehlenswerter FJugend- und Volksschriften vom 26. Oktober bis Weihnachten 1910 in der
Bayerischen Landesgewerbeanstalt in Anbetracht des guten Zweckes 2800 bewilligt.
Durch die Hauptstelle für Jugendfürsorge wurde ein Kursus in der Fürsorge für die schul—
entlassene Jugend mit 10 Vorträgen veranstaltet.
Für die sämtlichen Lehrerinnen, die lehrplangemäß im 3. Kursus der Mädchenfortbildungs—
schule Unterricht in desSäuglingsfürsorge zuerteilen haben, wurden durch Dr. Stein—
hardt, welcher von der Stadt hierfür entschädigt wurde, Vorträge abgehalten. Diese fanden
im Winterhalbjahr 19010/11 in 14 tägigen Zwischenräumen von 6 bis7 Uhr abends statt.
Außerdem fand eine zweimalige Besichtigung der Mutterberatungsstelle III und ein einmaliger
Besuch des Säuglingsheims in Fürth statt. Für die Vorträge wurden Schullokale unentgeltlich
zur Verfügung gestellt.
Ferienkolonien. Die Kommission für Ferienkolonien armer, kränklicher Schulkinder hat
eit dem Beginne ihrer Wirksamkeit eine überaus segensreiche Tätigkeit entfaltet. Seit der
Gründung dieser Kolonien im Jahre 1881 konnten in Landkolonien 7172 Kinder und in Sol—
Ȋder 910 Kinder entfendet werden.
Während im JFahre 1881 nur 60 Kinder in Landkolonien geschickt wurden, konnte im
Sommer 1910 (1909) die Wohltat eines 3- bezw. 55wöchigen Landaufenthalts 528 (820)
Kindern in 16 (160) Kolonien, nämlich 8 (8) Knaben- und 8 (8) Mädchenkolonien, die der Ber—
oflegung in einem Solbad 553 (47) Kindern zuteil werden. Diese Veranstaltungen üben nicht nur
in gesundheitlicher Beziehung, sondern auch hinsichtlich der geistigen und sittlichen Entwicklung
den wohltätigsten Einfluß auf die Kinder aus. Seitens der Stadt wurden der Kommission
zur Auswahl der Kinder, wie bisher, entsprechende Räume zur Verfügung gestellt, außerdem
ein Zuschuß von 3 000 (3 000) M gewährt. Näheres ist aus dem Jahresberichte über die Ferien—
kolonien für arme kränkliche Schulkinder in Nürnberg zu ersehen.
Beköstigung armer Schulkinder. Auch im Winter 1010/11 entfaltete der im Jahre 1895
usammengetretene Ausschuß zur Beköstigung armer Schulkinder seine segensreiche Tätigkeit.
Armen Schulkindern, welche während der Wintermonate zu Hause nicht die nötige warme
Kost erhalten können, wird solche auf Kosten hiesiger Wohltäter und womöglich bei den Haus⸗
meistern der Schulen, welche sie besuchen, verabreicht. Hierbei ist der Grundsatz maßgebend,
daß solche Anterstützungen nur in alleräußersten Notfällen zu verabreichen sind. damit nicht
angebliche Notstände künstlich hervorgerufen werden.
Die Lehrer erheben die Verhältnisse der Eltern der zur Beköstigung vorzuschlagenden
Kinder, soweit es ihnen möglich ist; den Armenpflegschaftsräten der Bezirke, aus welchen Kinder
angemeldet wurden, liegt es dann ob, die Verhältnisse genau zu prüfen und mit den Schulhaus—
meistern das Nötige zu vereinbaren.
Es erhielten im Winter 1910/11 (1900/ 10): 712 (608) Schulkinder Mittagessen, 52 (15)
warmes Frühstück.
Das Frühstück besteht aus warmer Milch mit Brot, das Mittagessen aus Suppe. Gemüse,
Brot und etwas Fleisch.
Die Gesamtkosten betrugen 9181 (7 720) M, zu welchen die Stadt einen Zuschuß von
50oo (I 200) M gewährte. Bewilligt waren 4 000 M, welche jedoch nicht voll erhoben wurden.
Zuschüsse für Unterrichts- und Erziehungszwecke. a) Zuschüsse an Staatsan—
ttalten. Die Stadtkasse leistete folgende Zuschüsse an staatliche Anstalten für Unterrichts—
zwecke:
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an die Kgl. Kreisrealschule einen ständig bewilligten Zuschuß von 6 B
6 o0o M, für Steuern oO, 20 (0, 20)6 und an Bauunterhaltung 50 (50 06 6050 6050