Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1910 (1910 (1911))

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Bauwesen 
führung dieses Entwurfes wurde wegen der außerordentlich hohen Baukosten und der stetigen 
Neuerungen in der Klärtechnik vorerst nicht herangetreten, dagegen wurde im Berichtsjahre 
eine Durchsicht des genannten Entwurfes vorgenommen, um festzustellen, ob nicht eine teilweise 
Ausführung von Abwasserreinigungsvorrichtungen ohne übermäßig hohe Kosten und zur Er— 
probung des eingeschlagenen Klärverfahrens möglich sei. Es ergab sich, daß die Reinigung 
eines Teiles der Abwässer unter Anwendung der mechanischen Klärung und unter vorläufigem 
Verzicht auf die mit vieler Belästigung verbundene biologische Nachreinigung möglich und zweck— 
mäßig ist. Die Emscherbrunnenanlagen im rheinischen Industriebezirk wurden besichtigt und 
als für unsere Verhältnisse besonders brauchbar befunden. Die städtischen Kollegien beschlossen 
deshalb unterm 13. und 31. Dezember 1010 mit der Abwasserreinigung hier zu beginnen 
und zunächst die Abwässer des südlichen Hauptsammelkanales, welche etwa U der gesamten 
Abwassermenge des städtischen Kanalnetzes ausmachen, einer mechanischen Klärung durch 
Emscherbrunnen zu unterwerfen. Das städtische Bauamt wurde beauftragt einen geeigneten 
Entwurf für diese Kläranlage zu beschaffen. 
Wasserbau und Wasserpolizei. Im Berichtsjahre wurden weder neue Stauanlagen 
oder Triebwerke errichtet noch wurden Anderungen wesentlicher Art an den bestehenden Trieb— 
werken vorgenommen. 
Am Schwabenmühlwehr waren Ausbesserungsarbeiten in größerem Maßstabe vorzu— 
nehmen; es wurde die zwischen Wehr und Triebwerk gelegene Wasser(Schrot)wand 
vollständig erneuert und das an mehreren Stellen schadhafte Wehr wieder instand gesetzt. Die 
Kosten betrugen 3 000 M. 
Die Zahl der wasserpolizeilichen In struktionen auf Grund des Wassergesetzes vom 
23. März 1007 betrug 39 (51). Hiervon sind folgende rechtskräftig erledigt worden. 
a) Wasser-Ein-und Ausleitungen, Grundwasserförderung. 
Entwässerung der Billenkolonie an der Erlenstegenstraße in die Pegnitz. Entwässerung des 
Anwesens Erlenstegenstraße Nr. 58 in die Pegnitz. Entwässerung der Villa im Anwesen Pl. 
Ar. 39/40 in Erlenstegen in den Tiefgraben. Entwässerung der neuen Schießstätte in Erlenstegen 
in den Tiefgraben. Entwässerung der Billenkolonie an der Hohenlohestraße in die Pegnitz. 
Entwässerung des Neubaues im Anwesen Pl.Ar. 558 in Mögeldorf in die Pegnitz. 
b) Triebwerke und Stauanlagen. Erneuerung des schadhaften Rad⸗ 
gerinnes bei dem Wasserwerk Hadermühle NAr. 53. Aufstellung eines Höhenmaßes und Fest— 
setzung der zulässigen Oberwasserhöhe für das Triebwerk an der Flaschenhofstraße Ar. 45/45. 
Aufstellung eines Höhenmaßes und Festsetzung der zulässigen Oberwasserhöhe für das Mühl— 
werk am Wespennest Ar. 1. 
c) Einbauten ins UÜUberschwemmungsgebiet, Brücken, Damm— 
und Uferschutzanlagen und anderes. Errichtung einer Einfriedigung im An— 
wesen Kleinweidenmühle Ar. 17. Einfriedigung des Grundstückes Pl.Nr. 560 in Mögeldorf. 
Einfriedigung des Grundstückes Pl.Nr. 111b in der Steuergemeinde Kleinweidenmühle. Um— 
bau der über die Pegnitz führenden sogenannten Heubrücke in Erlenstegen. Instandsetzung 
des schadhaften Pegnitzufers bei dem Schnieglinger Stauwehr. Durchführung einer 800 mm 
weiten Gasrohrleitung oberhalb der Johannisbrücke unter der Pegnitz. 
Im Berichtsjahre wurden folgende Uferschutzbauten ausgeführt. 
Bauten auf städtischen Grundstücken: 
Hochwasserschutz am Wespennest Haus Nr. c.......20660 M 
Uferbefestigungen an verschiedenen städtischen Grundstücken zwischen Erlen- 
stegen und Oberbürg ..... 10 o10 M 
fterner Uferbefestigungen auf Plan-Nr. 330. Steuergemeinde Wezendorf. . 1060 
9)
	        
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