Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1910 (1910 (1911))

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Bauwesen 
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Erst nach Beendigung der Arbeiteraussperrung und nachdem die Tiefbauunternehmung 
Dyckerhoff K Widmann den entlassenen Arbeiter in einem anderen ihrer Betriebe 
eingestellt hatte, wurden am 22. Juni die Arbeiten beim Nordkanal allgemein wieder auf⸗ 
genommen. 
Um nach Beendigung der Arbeiteraussperrung die Arbeiten noch tatkräftiger betreiben 
zu können, wurden bereits am 12. Mai mit nicht ausgesperrten und dem Arbeiterverbande nicht 
angehörenden Arbeitern die Arbeiten für die Aufstellung eines Luftkompressors begonnen, damit 
in der Folge nach Wiederaufnahme der Arbeiten die Bohrlöcher für die Sprengungen in der 
Kanalbaugrube durch Bohrmaschinen hergestellt werden konnten, welche durch komprimierte 
Luft in Betrieb gesetzt werden. In der Zeit vom 21. bis 27. Mai wurden Probebohrungen 
vorgenommen. Vach Beendigung der Arbeiteraussperrung waren täglich 5 Bohrmaschinen 
in Betrieb. 
Die durch das Sprengmittel Cahücit in der Kanalgrube gelockerten Bodenmassen wurden 
durch zwei Dampfaufzugskräne aus der Baugrube gehoben und unmittelbar in bereit stehende 
Rollwagen entleert. Zum Abfahren des Baugrubenaushubs und zur Herbeis chaffung der nötigen 
Baustoffe von den Stationen der Umgehungsbahn waren drei Dampflokomotiven mit den 
nötigen Hilfsbahngeleisen in Betrieb. 
Zum Herstellen der Betonmasse wurde eine Betonmischmaschine verwendet. Die Anzahl 
der beim Bau täglich beschäftigten Arbeiter, einschließlich Vorarbeiter, Zimmerleute, MWMaurer, 
Schmiede, Maschinenführer betrug 200 bis 2580 Mann. 
In der Zeit vom 1. Januar bis zum 16. April, d. i. bis zum Beginn der Arbeiteraussperrung, 
wurden 730 laufende Meter Kanal nach Profil XII von 2,80 auf 2,20 m Lichtweite hergestellt. 
Daraus berechnet sich die durchschnittliche Wochenleistung auf 48,0 m. Vom Ende der Arbeiter— 
aussperrung, d. i. vom 18. Juni bis zum 31. Dezember, wurden Jl 353 m Kanal nach Profil XII 
hergestellt, das ist eine durchschnittliche Wochenleistung von 47,0 m. Die geringere durch— 
schnittliche Wochenleistung in der zweiten dahreshälfte findet darin ihre Begründung, 
daß die Kanalbaugrube gegen das Maxfeld zu immer tiefer wird, bis sie in der Straße am Max— 
feld die größte Tiefe von 10,10m von der Straßenoberfläche bis zur Kanalsohlenunterkante 
erreicht. 
Die größte Wochenleistung wurde in der Woche vom 21. bis zum 27. August erreicht, in 
welcher 108 m Kanal nach Profil XII in der Kanalbaugrube aus Portlandzementstampfbeton 
hergestellt worden sind. 
Mit Rücksicht darauf, daß für den Ausbau des Westfriedhofes sehr viel Füllmaterial nötig 
ist, war es erwünscht von dem beim Bau des Nordkanals anfallenden überschüssigen Baugruben— 
aushub so viel als nur möglich dorthin zu bringen. Da aber die Besitzer der Grund— 
stücke im J. und II. Baulos, durch welche das Schienengeleise zur Abfuhr des überschüssigen 
Baugrubenaushubs hindurchführt, schriftlich sich dahin erklärt hatten, daß sie das Schienengeleise 
auf ihrem Grund und Boden nur bis zur Vollendung des III. Bauloses gestatten wollten, war es 
ausgeschlossen auch den überschüssigen Baugrubenaushub des IV. Bauloses mit dieser Hilfsbahn 
auf den Westfriedhof zu bringen. Ihn aber mit Pferdefuhrwerk dorthin zu schaffen, würde 
sehr bedeutende Mehrkosten verursacht haben. Dagegen war eine Lösung der Schwierigkeit möglich, 
wenn dem Unternehmer, welchem das III. Los zur Ausführung übertragen war, die Ausführung 
des IV. Loses auch so zeitig übertragen werden konnte, daß außer dem überschüssigem Baugruben— 
aushub im III. Los auch noch die zum Wiedereinfüllen der Kanalbaugrube nötigen Bodenmassen 
der 500 bis 600 m langen Endstrecke des III. Loses fortgebracht werden konnten, weil dann der 
beim Bau des JIV. Loses anfallende überschüssige Baugrubenaushub — rund 11 600 cbm Locker— 
masse — zum Wiedereinfüllen dieser Endstrecke verwendet werden konnte. Es wurde deshalb 
bereits am 9. April das Projekt für die Weiterführung des Nordkanals vom Schnittpunkte der
	        
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