Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1909 (1909 (1911))

Bauwesen 
2. Jährliche Dutzendteichreinigung. 
Im Jahre 1909 wurde plangemäß die Reinigung des großen Dutzendteiches vor⸗ 
genommen. Die Arbeiten wurden am 29. September begonnen und bis zum 9. November 
fortgesetzt; hierbei waren durchschnittlich 46 Arbeiter beschäftigt. 
Während dieser Zeit wurden 10042 Rollwagen Schlamm und angeschwemmter Sand 
aus dem Weiher abgefahren und zur Auffüllung der versumpften Flächen am Süd- und 
Ostrande des Weihers verwendet. Im ganzen wurden für die Reinigung und Unterhaltung 
cämtlicher Weiher zu Dutzendteich 8550 (9777) M verausgabt. 
3. Beseitigung der Hochwasserschäden. 
Durch das außergewöhnliche Hochwasser am 5. Februar 1909 wurden große Beschä— 
digungen an den im Überschwemmungsgebiete der Pegnitz gelegenen städtischen Einrichtungen, 
Brücken, Stegen, Uferbefestigungen, Sicherheitsgeländern usw. verursacht; zu ihrer Beseitigung 
vurde ein allgemeiner Kredit von 150000 “0 durch beide städtische Kollegien genehmigt. Die 
zur Ausbesserung gelangten Schäden sind der Hauptsache nach folgende: 
Bei der Brücke über den rechten Pegnitzarm in der Flußstraße waren an den 
zölzernen Jochen 4 Jochpfähle weggeschwemmt und einer abgeknickt. Zur Erneuerung dieser 
Jochpfähle mußte die Brückenbahn vollständig abgetragen und dann wieder eingedeckt werden. 
Der Fußgängerverkehr wurde während der Bauarbeiten über einen mittels Kähnen her— 
gestellten Notsteg geleitet. Westlich des linken Widerlagers wurde wegen starker Aus— 
spülung eine 12 m lange Spundwand zur Sicherung des Brückenwiderlagers und des Ufer— 
anschlusses hergestellt. Bei der Heubrücke in Veilhof waren das hölzerne Mitteljoch 
und die Brückengeländer weggerissen und mußten erneuert werden. Der hölzerne Steg unter 
der nördlichen Verbindungsbrücke war vom Hochwasser verschoben und teilweise zerstört. 
Derselbe wurde vollständig beseitigt. Bei der Sandmühlbrücke waren die hölzerne 
Brückenbahn und die Geländer vollständig weggeschwemmt und mußten erneuert werden. 
Der Rotschmiedsteg war mit Ausnahme des Mitteljoches weggeschwemmt und mußte 
neuhergestellt werden. Der Hohe Steg war abgeschwemmt, blieb jedoch an dem über den 
Steg führenden Beleuchtungskabel hängen und konnte am Sand geborgen werden. Der 
Fischersteg war ebenfalls abgeschwemmt; ein Teil des Steges, welcher am Beleuchtungs— 
kabel hängen blieb, konnte auf der Insel Schütt geborgen werden, der andere Teil wurde 
auf den Wiesen beim Zellengefängnis angeschwemmt. Die Instandsetzung erfolgte unter Be— 
nutzung der vorgefundenen und Erneuerung der fehlenden Holzteile. Das Mitteljoch war 
unbeschädigt geblieben, bei den Widerlagern waren die Steinbrüstungen verschoben und teil— 
weise weggerissen. Bei der Agnesbrücke war ein Jochpfahl weggeschwemmt. Die beiden 
hölzernen Brückenjoche wurden zur Sicherung durch Diagonalverstrebungen versrsteift. 
Die durch schwimmende Gegenstände verschobenen und beschädigten Geländer wurden aus— 
gebessert. Beim Katharinensteg hatte der aus Walzeisen bestehende Teil des Steges 
durch den Anprall schwimmender Gegenstände Beschädigungen und Verbiegungen einzelner 
Konstruktionsteile erlitten. Der Steg wurde abgebrochen, ausgebessert und die schadhaften 
Teile durch neue ersetzt. Diese Arbeiten sind durch die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg 
ausgeführt worden. Die Spitalbrücke wurde eingerüstet und eine Untersuchung der 
einzelnen Konstruktionsteile durch die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg vorgenommen. 
Es zeigten sich hierbei nur geringfügige Schäden. Die Mittel zu ihrer Behebung und zur 
Vornahme verschiedener Verbesserungen an der bestehenden Anlage wurden im Etat 1910 
vorgesehen. 
F Die an das südliche Widerlager der Heubrücke anschließende Ufermauer wurde auf 24m 
Länge ausgebessert und die vom Hochwasser weggerissene Uferverschalung erneuert. Am
	        
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