Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1911 ((1911) 1912)

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Schulen 
lesungen, 4 praktischen Vorführungen in einer Mutterberatungsstelle und 1 Besichtigung des 
Fürther Säuglingsheims. Die städtischen Kollegien bewilligten zu diesem Zwecke 250 . 
Entlassen wurden im Berichtsjahre 2512 (2308) Schülerinnen. 
Schulgeld wird nicht erhoben. Nur haben Schulgäste der Mädchenfortbildungs— 
schule jährlich 1u830 AXA zu bezahlen. 
Die Kosten der Schule betrugen im Berichtsjahre für die Stadt 84775 (80087) M. 
Nach dem Lehrplan der städtischen Mädchenfortbildungsschule werden außerdem 
unterrichtet die fortbildungsschulpflichtigen Schülerinnen folgender Anstalten: der Nürn— 
berger Frauenarbeits- und Kochschule (früher Rötter), der Neuen Nürnberger Frauenarbeits— 
schule des Vereins Frauenwohl, der Frauenarbeitsschule von Emma Rösel, der Nürn— 
berger Lehranstalt für weibliche Handarbeiten GGodrom), des städtischen Waisenhauses und 
der Pflege- und Krippenanstalt. 
Knabenfortbildungsschule. Das Ortsstatut, die Knabenfortbildungsschule betreffend, 
mit Schulordnung findet sich abgedruckt im Verwaltungsbericht 1904 S. 577 ff. 
Bereits in den Vorjahren hatten für die Lehrer an den Fortbildungskursen für 
Holzarbeiter und für das Schlossergewerbe Üuungskurse stattgefunden. Im Berichtsjahre 
wurde mit Magistratsbeschluß vom 4. April 1911 ein Ausbildungskursus an der Bayerischen 
Landesgewerbeanstalt für Fortbildungsschullehrer, welche an Flaschnerlehrlinge Unterricht 
erteilen, genehmigt. Der Kursus begann am 24. April 1911 und dauerte bis zum Schluß 
des Schuljahres. Die Bayerische Landesgewerbeanstalt sprach sich in ihrem Berichte auch 
diesmal über Fleiß, Eifer und Erfolg sämtlicher Teilnehmer besonders anerkennend aus. 
ÜUber die Errichtung besonderer Fachkurse für Spielwarenflaschner fiehe den 
vorjährigen Verwaltungsbericht S. 353. Die Errichtung dieser Kurse, ihre Angliederung an 
die Knabenfortbildungsschule und der für sie aufgestellte Lehrplan wurde durch Regierungs— 
entschließung vom 4. März 1911 genehmigt. 
Auf Antrag der Vereinigung selbständiger Graveure und Ziseleure, Ortsgruppe 
Nürnberg, wurde der Zeichen- und Modellierunterricht fir die Graveur-, Ziseleur— 
und Zinngießerlehrlinge, der bisher auf 2 Wochentage verteilt war, auf 1 Tag verlegt. 
Diese Anderung trat mit Beginn des Schuljahres 1911,12 in Kraft, nachdem im Schul— 
hause Lorenzerplatz 27 ein Zimmer für den Modellierunterricht besonders eingerichtet 
worden war. 
Am 8. September 1911 genehmigte der Magistrat, mit Beginn des Schuljahres in 
den Lehrplan der Fortbildungsschulkurse für Drogisten Stenographie und englische Sprache 
aufzunehmen, und zwar in der Weise, daß im J. und II. Schuljahr je 2 Stunden, im 
III. Schuljahr 1 Stunde für Stenographie und im II. und III. Schuljahr je 2 Stunden für 
englischen Sprachunterricht vorzusehen sind. Die Gesamt-Stundenzahl wurde infolgedessen erhöht. 
Mit Beginn des Sommerhalbjahres wurden für die Fortbildungsschüler Spiel— 
nachmittage an den Sonntagnachmittagen eingeführt. Bei günstiger Witterung veran— 
stalten die Fortbildungsschüler unter Leitung der betreffenden Lehrer entweder Bewegungs— 
spiele oder unternehmen größere Wanderungen, bei ungünstiger Witterung werden die Turn— 
hallen der städtischen Schulen zu körperlichen ÜUbungen und jeweils das Lehrzimmer einer 
VII. oder VIII. Klasse zu angemessener Unterhaltung benutzt. Es wurden 6 Gruppen mit je 
rund 40 Schülern gebildet und zwar: 
1. für Schreiber: Spielplatz, Turnhalle und Lehrzimmer vom Schulhause Bartholo— 
mäusstraße 75; 
2. für Schneider und Schuhmacher: Spielplatz Wöhrder Wiese, Turnhalle Tratzen— 
zwinger und Lehrzimmer im Schulhause untere Talgasse 8:
	        
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