Denkwürdige Vorfälle
einem Frühschoppen im Künstlerhaus und einem gemeinsamen Mittagessen im Industrie- und
Kulturverein vereinigten sich die Festteilnehmer noch einmal im alten Schulgebäude in
Lichtenhof zu einer kleinen internen Abschiedsfeier. Ein Festabend im Industrie- und Kultur—
verein beschloß die Feier.
Der stattliche Neubau, der an der Schafhofstraße in nächster Nähe des Sebalder
Reichswaldes liegt, wurde nach den Plänen des verstorbenen Kreisbaurates Joseph Förster
in den Jahren 1909 bis 1911 ausgeführt.
27. September. 41. Allgemeine Pastoralkonferenz evangelisch-lutherischer Geist—
licher Bayerns.
l. und 2. Oktober. Feier des 50 jährigen Bestehens des Zeidlervereins Nürnberg
und Umgebung im Industrie- und Kulturverein.
d. bis 11. Oktober. Generalversammlung des Vereins für Sozialpolitik.
Die Versammlung fand im Festsaale des Künstlerhauses statt. Der Vorsitzende des
Vereins Universitätsprofessor Geheimrat Dr. von Schmoller-Berlin eröffnete die Tagung
und verbreitet sich über die Ziele und Tätigkeit des im Jahre 1872 von Arbeitnehmern und
Arbeitgebern gegründeten Vereins. Zum Vorsitzenden der Tagung wurde Staatsminister
a. D. Dr. von Berlepsch-Berlin gewählt. Hierauf begrüßten die Versammlung Ministerial—
rat Dr. von Henle-München im Auftrag der bayerischen Staatsregierung und Oberbürger—
neister Geheimrat Dr. von Schuh im Namen der Stadt Nürnberg. Als Hauptpunkt der
diesjährigen Generalversammlung hatte sich der Verein das Thema: „Probleme der Gemeinde—
besteuerung“ gestellt, worüber Professor Dr. Lotz-München und Stadtrat Dr. Boldt—
Dortmund berichteten. In der zweiten Sitzung am 10. Oktober hielt Professor Dr. Herkner—
Charlottenburg einen Vortrag über das Thema: „Probleme der Arbeiterpsychologie unter
besonderer Rücksichtnahme auf Methode und Ergebnisse der Vereinserhebungen.“ Hierauf
wurde die Versammlung geschlossen. Die Teilnehmer besichtigten sodann die Sehenswürdig—
zeiten der Stadt und am 11. Oktober mehrere industrielle Werke und Wohlfahrtseinrichtungen
in Fürth. Der Versammlung wohnten außer den bereits genannten Herren unter anderen
noch folgende an: Ministerialdirektor Geheimrat Dr. Thiel-Berlin, Geheimrat Ministerialrat
a. D. von Witteck-Wien, Ministerialrat Dr. Zahn-München, Ministerialrat Dr. Grün—
wald-Wien, die Universitätsprofessoren Dr. Brentano-München, Dr. Sombart-Berlin,
Dr. Fuchs-Tübingen, Dr. Kn app-Straßburg, Dr. Bredt-Marburg, Regierungspräsident
Dr. von Blaul-Ansbach, Geheimer Hofrat Universitätsprofessor Dr. von Eheb erg—
Erlangen, Staatsrat von Burkhard-Nürnberg, die Oberbürgermeister Kutzer-Fürth und
Casselmann-Bayreuth. Die Stadt Nürnberg war durch Oberbürgermeister Dr. von
Schuͤh, Rechtsrat Weigel und Ratsassessor Dr. Weiß vertreten.
14. Oktober. Feier des 28jährigen Bestehens der Freiwilligen Sanitätskolonne
Nürnberg im Herkules-Saalbau.
18. Oktober. Enthüllung des Denkmals für Siegmund Schuckert in der Anlage
vor der Christuskirche.
Im Beisein von Vertretern zahlreicher Behörden und Korporationen fand am
18. Oktober vormittags die feierliche Enthüllung des von Freunden und Mitarbeitern gestifteten
Denkmals für Siegmund Schuckert statt. Die Feier wurde durch einen von Beamten der
Siemens-Schuckert-Werke vorgetragenen Weihegesang eingeleitet. Geheimer Kommerzienrat
A. Wacker, der langjährige Mitarbeiter Schuckerts, hielt die Gedächtnisrede und übergab
das Denkmal nach der Enthüllung der Stadt Nürnberg. Oberbürgermeister Kgl. Geheimer
Rat Dr. von Schuh übernahm mit einer Ansprache das Denkmal und legte als Zeichen der
Verehrung für den Verewigten im Namen der Stadt Nürnberg einen Kranz am Denkmal
nieder. Der Festakt wurde mit Gesang beschlossen.
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