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Bauwesen
12. In der Amberger-, Bartholomäus- und Herschelstraße wurden bei
den Schulhäusern die zur Verbesserung des Bodens nötigen Erdarbeiten für die hier vor—
gesehenen Anpflanzungen ausgeführt und hierfür insgesamt 1580 M verausgabt.
13. Erweiterung des Westfriedhofes. Die schon im Vorjahr begonnene
Anpflanzung der zweiten Erweiterung des Westfriedhofes nach Süden wurde fertiggestellt.
Die hier im Vorjahr ausgeführten Anlagen, welche durch die schädlichen Gärungsgase des
Kehrichts gelitten hatten, wurden ausgebessert. Ebenso wurden die Erd- und Pflanzarbeiten
in den beiden südlich und östlich der Urnenhalle gelegenen Urnenhainen ausgeführt. Die
Kosten für die Neuanlagen betrugen 22313 8.
14. Neuanlage Südfriedhof. Hier wurden für die vom nordwestlichen Eingang
zur Leichenhalle führende Mittelallee die Erd- und Bodenverbesserungsarbeiten ausgeführt
sowie die beiderseitige Böschungsfläche angelegt und mit gutem Boden überzogen. Hierzu
und für die übrigen Bodenverbesserungsarbeiten auf den Pflanzungsstellen mußte in der
Hauptsache Hauskehricht verwendet werden, weil ausschließliche Anfuhr von gutem Boden
bei dem vorhandenen toten Boden allein nicht ausgereicht hätte und zu teuer gekommen
wäre. Auf den Pflanzstellen wurde zuerst der vorhandene Sandboden auf 60 cm Tiefe aus—
gehoben, der gewonnene Sand zur Auffüllung zu tief liegender Stellen verwendet und die
ausgehobenen Pflanzgruben mit Kehricht aufgefüllt. Das Durchrigolen und somit Vermengen
des Kehrichts mit Sand auf den so vorbereiteten Pflanzstellen wurde zurückgestellt, um als
Winterarbeit zu dienen. Verausgabt wurden 39070 4.
Unterhaltung und Abänderung bestehender Anlagen. Nach dem Stande
am Jahresschluß 1911 (1910) waren zu unterhalten:
18,97 (18,97) ha Stadtpark Marfeld, 36,91 (46,04) ha Luitpoldhain, 3,05 (3,05) ha
Rosenauanlage, 10 (10) ha Platnersberganlage, 0,34 (0,34) ha Marienanlage, 29,85 (29,72) ha
sonstige innerhalb des Weichbildes der Stadt gelegene größere und kleinere Schmuckplätze
und Anlagen, 0,27 (0,27) ha botanischer Schulgarten im Frauentorzwinger, 0,92 (0,92) ha
botanischer Schulgarten an der St. Johannisbrücke, 8,85 (8,85) ha Wäldchen an der Regens—
burgerstraße, 70,22 (80,49) ha Dutzendteichanlagen (einschließlich der von den Anlagen um—
schlossenen 51,19 (58,56) ha großen Wasserfläche, 90,12 (90,12 ha Zeppelinsgelände; zusammen
269,50 (288,77) ha Anlagenflächen. Hierzu kommen 63,10 (62,20) km mit Alleebäumen be—
pflanzte Straßen, 35 (33) Schulhausgärten und 15 (14) mit Bäumen bepflanzte öffentliche Plätze.
Die Unterhaltung der Anlagen erstreckte sich in der Hauptsache auf die Pflege
der bestehenden, einschließlich der zweimaligen Bepflanzung der Blumenbeete mit Frühjahrs—
und Sommerblumen sowie Aufstellen von dekorativen Gruppen im Marfeld.
Schadhafte Wege in den Anlagen wurden neu befestigt. Hierzu wurden Backstein—
brocken und feiner Quarzitgrus verwendet, während bei abschüssigem Terrain die Wege zum
Schutz gegen Auswaschen durch Regenwasser außerdem noch mit Straßenabzug überzogen wurden.
Sehr erschwert wurde die Unterhaltungsarbeit durch die große Dürre des Berichts—
jahres, zumal da mit dem Leitungswasser sehr gespart werden mußte und gerade in der
heißesten Zeit überhaupt nicht mit Schläuchen gespritzt, sondern nur die Blumenbeete und
die Topfpflanzen begossen werden durften. Naturgemäß machten unter diesen Verhältnissen
die Rasenflächen einen sehr dürftigen Eindruck und auch die Laubbäume warfen teilweise
vorzeitig ihr Laub ab.
Am meisten hatte das Marxfeld zu leiden, auf dem außerdem durch den Ausbau des
nördlichen Hauptsammelkanals das Grundwasser abgesenkt worden war. Der durch die
Wärme in seiner Entwicklung wohl noch besonders begünstigte Borkenkäfer fand hier an den
nur kümmerlich ernährten Bäumen vorteilhafte Ablageplätze für seine Brut. Einige noch
mehr in Saft befindliche Bäume konnten zwar durch Ausschneiden der Eierablage und gleich—