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— 415 —
Bei den Markgrafen rannten 700 Pferde. Die Markgrafen machten
überhaupt viel Aufwand und waren auch gegen ihre Wirte sehr höflich.
Am 24. Juni gaben sie ein Bankett in des „Topplers Garten“ zwischen
Wöhrd und Nürnberg, zu dem außer den Fürsten und einer großen
Anzahl Herren und Rittern, auch die älteren Bürgermeister, sowie die
ehrbaren Frauen geladen waren. Von letzteren kamen allein 6G. Man
speiste an 24 Tischen unter 8 großen Zelten und es wurden 20 Essen
aufgetragen. Dazu gab es allerlei Kurzweil, es wurde scharf gerannt
auf einer Wiese, unter anderm von einigen, die sich als Gaukler ver—
kleidet hatten und am Abend wurde ein großes Sonnwendfeuer gemacht,
um das gesungen und getanzt wurde. Es mag recht lustig zugegangen
sein. Dafür schöpften auch die Markgrafen allen Rahm ab, wie die
Chronik meldet, keiner der anderen Fürsten, die vorher und nachher die
Frauen zu sich luden, machten es so „köstlich“, wie jene.
Kaiser Friedrich scheint sich damals recht populär gemacht zu haben.
Am Karfreitag ging er „kirchfahrten“ (wallfahrten) nach Sanct Gilgen
Aegidien) und danach zu den Siechen ins Spital, denen er jedem ein
„Fünferschillinglein“ eigenhändig in die Hand drückte. Im Mai zogen
alle Schulbuben und Mädchen, unter ihren Lehrern (den „deutschen
Schreibern“, wie sie genannt werden) und „Lehrfrauen“ in großer
Prozession auf die Burg und sangen hier in der Kapelle und in dem
Burghof um die Linde herum deutsche Lieder. Der alte Kaiser schaute
zum Fenster heraus aus seinem „neuen Stüblein“ und warf seinem
„Ausgeber“ Gulden herab, die unten an die Kinder rottenweise ver—
teilt wurden.“) Ein anderes Mal machte sich der Kaiser den Spaß
und bat den Rat, „es wer ihm ein groß wolgevallen“, die Kinder alle
bei einander zu sehen. Da zogen — es war an einem Sonntag im
Mai — an 4000 „lerkneblein und maidlein“ nach der Predigt in den
Graben unter der Vesten und der Kaiser hatte seine Freude an den
Kleinen und sie wurden mit Lebkuchen und Fladen und mit Wein und
Bier bewirthet. Noch bis ins 18. Jahrhundert hinein soll eine besondere
Art Lebkuchen, „Kaiserlein“ genannt, zum Andenken an diese Begebenheit
in Nürnberg gebacken worden sein. Nach Müllner hat Kaiser Friedrich
den Kindern überhaupt nichts mehr als ein solches Kaiserlein geschenkt,
ein „dünnes Plätzchen oder Leckküchlein, so insonderheit dazu gebacken
worden“.
Am 17. Dezember 1487 zog Friedrich von Nürnberg fort, nach—
dem auf dem Reichstage, der während seiner Anwesenheit in der Stadt
VDie Chronik meldet: „Da vordert ein rat die güldein von den schreibern
Lehrern) und lerfrawen alle wider“. Aus welchem Grunde und kraft welchen Rechtes
dies geschah, ist uns nicht ersichtlich. Hat vielleicht der geizige Kaiser dem Rat die
Kosten seiner freigebigen Laune aufzubürden gesucht?