Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

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Schulen 
Visitationen. In den Schuljahren 1912,13 und 1913,14 wurden in demg 
Bezirken der Knabenfortbildungsschule 93183 ordentliche Prüfungen, 111 8 Sonderprüfungen 
und 27 1 26 Schulbesuche vorgenommen. Sonderprüfungen wurden für iene Schüler abgehalten. 
die aus anderen als III. Kursen zur Entlassung kamen. 
ÜUber die Einrichtung des „Offenen Zeichensaales?“ für solche junge Leute, die 
der Fortbildungsschule schon entwachsen sind, siehe Verwaltungsbericht 1910 S. 354 
Während des Wintersemesters 1912,18, d. i. in der Zeit vom 6. Oktober 1012 bis 
30. April 1913, war der offene Zeichensaal von 560 Personen besucht, welche in 26 Fach— 
klassen verteilt waren. Diese verteilten sich auf folgende Berufe: Holzbildhauer, Buchbinder, 
Flaschner, Mechaniker, Schriftsetzer und Buchdrucker, Modellschreiner, Former und Gießer, 
Elektrotechniker, Graveure und verwandte Berufe, Schneider, Bauglaser, Schuhmacher, Kunst- 
und Bauschlosser, Studienkopf-, Kunstgewerbe-Zeichner, Dekorationsmaler, Grabsteinbildhauer, 
Gärtner usw. und waren in den Schulhäusern Lorenzerplatz 8 und 27, Grolandstraße bl, 
vorderer Spitalhof 11,13 und untere Talgasse 8 untergebracht. 
Durch Beschlüsse der städtischen Kollegien vom 19. und 23. September 1918, 
17. Oktober und 4. November 1913 wurde der offene Zeichensaal im Wintersemester 1913/14 
auf Metalldrücker, Lebküchner, Dekorateure, Tapezierer und Sattler, Reißzeugmacher und 
Präzisionsmechaniker ausgedehnt; auch wurden für Angehörige von Frauenberufen, welche 
zeichnerischer Ausbildung dringend bedürfen, wie Damenschneiderinnen, kunstgewerbliche 
Zeichnerinnen, Putzmacherinnen, Weißnäherinnen, Stickerinnen 2 Abteilungen errichtet. 
Für die kunstgewerblichen Abteilungen (Maler, Schreiner. Kunstgewerbezeichner usw.) 
wurde ein eigener Kurs für Perspektive eröffnet. 
Die Kurse begannen am 12. Oktober 1913 und währten bis 1. April 1914. Es 
wurden 944 Teilnehmer in 38 Abteilungen und 65 Teilnehmerinnen in 3 Abteilungen unter— 
richtet. Das Alter der Teilnehmer bewegte sich zwischen 16550 Jahren. 
Im Wintersemester 1914,15 begannen die Kurse am 18. Oktober 10914. 
Die städtischen Kollegien genehmigten im September 1914 die Angliederung eines 
»Offenen Arbeitssaales?“ für Gehilfinnen und Meisterinnen in Frauenberufen, um diesen 
Gelegenheit zur technischen Ausbildung zu geben. Der Unterricht im „Offenen Arbeitssaal“ 
erstreckt sich auf kunstgewerbliche Arbeiten, Schneidern, Weißnähen, Schnittzeichnen usw. 
Die Teilnehmerzahl betrug im „Offenen Zeichensaal“ 803, die in 32 Abteilungen 
unterrichtet wurden. Im „Offenen Arbeitssaal“ mußten für 234 Teilnehmerinnen 9 Ab— 
teilungen gebildet werden. 
Die Gesamtbesucherzahl betrug demnach für die beiden Abteilungen 1037, die in 
41 Abteilungen unterrichtet wurden. 
Der „Offene Zeichensaal“ hat im Winterhalbjahr 1914/15 eine wesentliche 
Erweiterung durch Aufnahme von je zwei Abteilungen für Algebra-, Geometrie- und Physik— 
unterricht erhalten. 
Die Kosten für den „Offenen Zeichensaal“ betrugen in den Berichtsjahren 6890 161404. 
Die Kosten der Knabenfortbildungsschule betrugen nach Abzug des Staatszuschusses 
von 2000 2 000 A und des Kreiszuschusses von 60000 60000 in den Jahren 1918 
und 1914: 200 690 171 9433 4. 
Vorschulen. Die Vorschulen der städtischen höheren Mädchenschulen sind private 
Elementarschulen für die 4 ersten Schulpflichtiahre. Sie dürfen mit den höheren Mädchen— 
schulen organisch nicht verbunden werden. 
Bei diesen Vorschulen haben sich Beginn und Dauer des Schuljahres, die Schul— 
ferien, die Voraussetzungen für die Aufnahme der Schülerinnen, Lehrziel, Lehrplan, Lehr— 
mittel und Aufsicht, dann die Zahl der Unterrichtsstunden für die vie ersten Schulpflicht-
	        
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