Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

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Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit 
gehende Unterstützungen verabreicht, welche außer in Kleidern, Schuhen, Leib- und 
Bettwäsche, Betten und Bettstücken auch in Geld gewährt werden. Die früher gegebenen 
Mietzinsbeiträge sind in dieser Form vom Jahre 1901 ab weggefallen. 
Verausgabt wurden: vorübergehende Spenden an 101114044 Personen 10907 
22373199 M, zur Beschaffung von Kleidern für Konfirmanden an 1451156 Personen 2805 
29822) 43. 
Die Ausgaben für Lehrgelder und Kleidungsbeiträge für arme Kinder siehe weiter unten. 
Außer den regelmäßigen Geldunterstützungen wird in den gleichen Zeiträumen auch 
Brot an die Armen verabreicht. Abgegeben wurden in den Berichtsjahren 266 100340 191 
Laibe Brot von je 1 kg9 zum Kostenbetrage von 63 865 87 602 M. Der Preis für das 
Kilogramm Brot betrug 2423-30 9. 
An kinderreiche Familien und an alleinstehende oder kranke Personen, hauptsächlich aber 
dann, wenn das Familienoberhaupt ein schlechter Wirtschafter ist, wird auch Mittagskost 
oerabreicht. Abgegeben wurden in den Berichtsjahren 184 5888) 241 6518) Portionen. 
Hergestellt werden die Speisen in der am Trödelmarkt Nr. 58 befindlichen Speise— 
anstalt, in der auch dafür gesorgt ist, daß die Speisen an Ort und Stelle eingenommen 
werden können. 
Um jedoch den Unterstützungsempfängern, die von der Anstalt weiter entfernt wohnen 
oder arbeiten, das Abholen der Mittagskost zu erleichtern, sind in den Anwesen Körner— 
straße 153, Steinheilstraße 17 und Müllnerstraße 33 (Lorenzer Stadtseite), dann Groß— 
weidenmühlstraße 33, Marfeldstraße 83 und Bartholomäusstraße 17 (Sebalder Stadtseite) 
Abgabestellen eingerichtet worden. In diese Abgabestellen wird das Essen täglich bis 11 Uhr 
vormittags durch eigens hierzu erbaute Wagen von je 2 Insassen der Beschäftigungsanstalt geschafft 
Auch in den beiden Volksküchen, am Sand (Sebalder Stadtseite) und in der 
Gostenhofer Hauptstraße (CLorenzer Stadtseite), wird an Arme auf Anweisung der Armen— 
pflege Mittagskost verabreicht. Es werden für die Portion 30 — an den Volksküchenverein 
aus der Armenkasse vergütet. 
Die genannten Küchen haben in den Berichtsjahren 97751 27 521 Portionen Mittags- 
kost und 27831137 Stück Brot zu 83 — abgegeben. Diese Portionen sind in der oben an— 
gegebenen Gesamtzahl von 1845881241651 Portionen enthalten. 
Durch die geschaffenen Erleichterungen des Essenabholens ist es möglich, von der 
Anweisung der Mittagskost ausgiebigen Gebrauch zu machen. 
Eine Portion Mittagskost besteht in Suppe oder Gemüse und 100 g beinfreiem 
Ochsenfleisch ärster Güte oder 100 9 Schweinefleisch. Statt dessen werden auch hie und da 
— an Sonntagen — Dampfnudeln (die Portion zu 8 Stück) mit Zwetschgen gereicht. 
Der Aufwand für den Betrieb der Speiseanstalt bezifferte sich auf 51488159 614 M 
der für die 6 Abgabestellen auf 2050 2348 46; außerdem wurden an den Volksküchenverein 
für abgegebene Mittagskost 29418290 6 bezahlt. 
Durch das Kriegsfürsorgeamt J Nürnberg gelangten 1914: 11698 MA für abgegebene— 
Brot und gewährte Mittagskost zur Rückzahlung. 
In vielen Fällen treffen Unterstützungen mit Geld und mit Nahrungsmittelt 
zusammen. So bezog beispielsweise eine Familie im Jahre 1914 außer freier Wohnung 
Heizung und Kleidung eine wöchentliche Geldunterstützung von 56, 8 kꝗ9 Brot und 
Portionen Mittagskost, im Gesamtanschlag von 13,30 Mb. 
9)' Hiervon wurden 11 861 A durch das Kriegsfürsorgeamt J in Nürnberg zurückgezahlt. 
2) Außerdem erhielten aus der Wültnerschen Schenkung 30 Kinder je 20 A 600 —— 
9) Darunter 82 142 186 306 Porlionen für die Insassen der Beschäftigungsanstalt und für die bew 
Feldbau der Armenpflege beschäftigten Personen.
	        
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