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gero stet, heret: leret doch auch el neben ol, schene neben 
scho ne, drene neben dro‘ne. Hans Sachs schrieb im allgemeinen 
consequent, doch nicht pedantisch genau, so erscheint denn auch 
jener Hacken öfters da, wo er nicht passt ler: er, erzelen: 
kelen, mer, leben, und umgekehrt da uicht, wo er hingehört 
z, B. gluecke: stu’ecke, schnode für schno‘de; dass unser Dichter 
aber auch manchmal unumgelautete Formen verwendet, zeigt 
sich im Reim z, B. an dem ort: hort, gepurt: perurt. 
Wesentliche Eigenschaften der Hans Sachsischen Sprache, 
die Art und Weise der Bezeichnung des Umlauts, die Anwend- 
ung des th für t und d für t im Anlaut, des ai für ei ete. sind in 
dem Drucke der Folio verwischt, man kann diesen daher nicht, 
wie es bisher fast stets geschehen, zur Grundlage einer Unter- 
suchung über die Sprache Hans Sachsens machen. Daher ist 
der Wert von Frommanns Schrift (Versuch einer grammatischen 
Darstellung der Sprache des Hans Sachs, I. Theil: zur Laut- 
lehre), die sich fast ausschliesslich auf gedrucktes Material 
stützt, wesentlich einzuschränken 3), desgleichen sind die Re- 
sultate bei v, Bahder a. a. O., soweit sie auf F, beruhen, neu 
zu prüfen (vgl. auch Socin, Schriftsprache und Dialecte s, 212). 
Ebenso ist nicht ohne Weiteres zu entscheiden, ob wir z. B. 
in den Reimen thüend: künd (v. menschlich alter), :sünd 
(Geiz), :füend (mittelmässigkeit), :ergrund (tabula Cebetis) vgl. 
Weinhold, bayr. Gramm, 8 301 unechten Umlaut in thuend, 
oder unumgelautete Formen in den andern Worten anzusetzen 
haben, denn Hans Sachs schrieb thu et, thu’ent (vgl. s. XXXIX, 
33; XL, 58 ete.). Die Untersuchung über die Sprache, die Hans 
Sachs wirklich schrieb, mit ihrem Verhältniss zu Kanzleisprache 
und Dialeet ist noch zu liefern. 
8) Ganz vereinzeltes Heranziehen der Handschrift hat auf Frommanns 
Untersuchung nur störend gewirkt. Während Fr. s. 12 z. B. mhd. ü in glu‘eck 
annimmt, schwankt er auf Grund der Handschrift, ob bei dem Worte stu‘eck 
u oder ü anzusetzen sei. Aber in zahlreichen Fällen bindet Hans Sachs 
stu‘eck mit gelu‘'eck ebenso wie mit andern ü enthaltenden Worten. Des- 
zleichen ist ohue das Fragezeichen, welches Frommann setzt, ju ngliug = jüng- 
ing anzunehmen, die Schreibung jungling ist Ausnahme; ferner heisst es abgot, 
lot, drost, got, mort, aber abgo‘terey, do‘tlich, dro‘stlich, go‘tlich, mo‘rdisch etc.
	        
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