Objekt: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

266 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 
Und statt des Todten mich wegnähme 
Und mir den Hals umdrehte dann, 
Hätt' ich schönen Liebeslohn empfahn. 
Ich will zurück nach Hause gehn. 
Er kehrt wieder um und spricht: 
Ach nein, das soll doch nicht geschehn. 
Was würd' die Liebste darzu begen? 
Ich würd' zum Spott, ich will es wagen; 
Es geh' im Grab mir, wie es woll', 
Die Liebe leicht mir's machen soll. 
Will niedersteigen, wie sie gebeut, 
Und legen an das Todtenkleid, 
Den Tobten in die Ecke rücken 
Und heimlich neben ihn mich drücken, 
Bis man mich zu der Liebsten hol'; 
Bei der wird mir dann werden wohl. 
(Alexander geht ab.) 
Kinntzo, der zweite Jüngling, kommt auch verzagt und spricht: 
Auf dem, Wege bin ich und soll hinab, 
Den Todten holen aus dem Grab, 
Der doch der Männer schlecht'ster war, 
Streitsüchtig und unverträglich gar. 
Niemand hatt' gern mit z zu schaffen, 
Die Laien floh'n ihn und die Pfaffen, 
Dieweil er noch am Leben war. 
Was wage ich, ich großer Narr, 
Daß ich, zu ziehn ißt aus dem Grab, 
Will steigen jetzt zu ihm hinab? 
Gar groß ist wahrlich die Gefahr, 
Mir steht zu Berge jedes Haar, 
Vor Furcht beb' ich am ganzen Leib. 
Soll ich das wagen um ein Weib? 
Thar das Genick der Tod mir brechen, 
So würde jedermann wol sprechen: 
Das ist der Lohn für solch ein Wagen. 
Was würd' Stanadii Freundschaft sagen, 
So ich ihn aus dem Grab gestohlen, 
Weil auf die Läng' nichts bleibt verhohlen?
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.