Predigl,
achalten von
Seorg Kaul Dietelmair,
‚weiter Mfarrer an der Kirche zum heiligen Geift.
Ian Namen des ewigen Gottes, Amen.
Andächtige Freunde!
Sedes Yuhr feiern wir cin Reformationsfeft. Wir vers
feßen ung da zurüg in Zeiten eines in feiner Art einzigen
Kampfes. Nicht um die Eroberung von Ländern und Die
Sinnahıne von Städten hat cs {ich gehandelt, nicht um Den
MWiedergewinn geraubter Staatsrechte, oder verlekter bürger-
ficher Freiheit. Nicht der Gejhüßge Donner und der Schwerdter
Saußen ift achört worden, nicht Kricgsheer fand dem Kriegs-
heex gegenüber, nicht Feldheren Haben durch Todesverachtung
fig den unverwelkliden Lorbeer errungen. € war ein Kampf
des Geijtes mit Waffen des OGeiftes für die höchften Güter
des Geiftes: ein Kampf, nicht fowohl für Ölanbens- und Ge:
wiffensfreiheit, Denn hinein in Diefe Gcbhiete menfohlicher Iuner-
Kichfeit Drinat Feine beführänfende Äußere Macht, al8 vielmehr
ein Kampf für das Necht, den Glauben vor der Welt zu bez
Fennen, alfo für Firchlidhe Bekenntnuißfreiheit. Nie, gedenkt
man jenes Kampfes, wird Der SGlaubensheld Luther genannt,
ohne daß feiner Borkämpfer, eines Reuchlin, Erasmus und