Schulen
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Die Klasse zählte durchschnittlich 33,7 (32,3) Schülerinnen. Schulgeldbefreiung
hatten: ganz 30 (28), zu drei Vierteln 4 (4), zu zwei Dritteln 3 (2), zur Hälfte 72 (52), zu
einem Drittel 9 (7) und zu einem Viertel 10 (5); zusammen 128 (08) Schülerinnen mit
6292 (3089) M Nachlaß. Der Stand des Lehrpersonals am Jahresschlusse war 80 (77),
nämlich 49 (50) im Hauptamt und zwar 2 (2) Direktoren, 15 (14) akademisch gebildete
Lehrer und 1 (2) Lehrerin, 12 (12) seminaristisch gebildete Lehrer, einschließlich 1 (1)
Lehrer lediglich für Gesangsunterricht, und 4 (5) Lehrerinnen, 6 (6) Arbeitslehrerinnen,
5 (5) Sprachlehrerinnen, 2 (2) Turnlehrerinnen und 2 (2) Zeichenlehrerinnen, dazu 31 (27)
Lehrkräfte im Nebenamt. An der höheren Mädchenschule Findelgasse-Frauentorgraben wurde
mit Zustimmung der Mehrzahl der Eltern auch in diesem Schuljahr wieder der ungeteilte
Unterricht durchgeführt und zwar in der Zeit von 821 Uhr. In den Klassen, die mehr als
30 Wochenstunden hatten, mußten einzelne Lehrstunden jedoch nachmittags gegeben werden.
Die Spielnachmittage wurden unter Leitung der Turnlehrerinnen der Anstalten abgehalten.
Im Winter wurde auf dem Spielplatz am Splittlertorgraben, im Sommer auf dem kleinen
Marxfeld gespielt oder es wurden Ausflüge, Besichtigungen und dergl. unternommen.
Mehrere Ausflüge und Wanderungen waren eigens naturwissenschaftlicher Belehrung gewidmet.
Das Schulhaus in der Labenwolfstraße diente auch in diesem Jahre wieder als
Reservelazarett. Trotz aller Bemühungen des Stadtmagistrats und des Pflegers der Schule
beim Kriegsministerium ist es nicht zu erreichen gewesen, daß das Labenwolfschulhaus von
der Militärbehörde seinem eigentlichen Zwecke zugeführt wurde. Der Unterricht fand in
6 Schulhäusern statt. Hauptsächlich war er wieder in das Gebäude der städtischen Handels—
schule fir Mädchen, Nunnenbeckstraße 40, verlegt. Die Realabteilung konnte auch im
Berichtsjahre aus gleichen Gründen wie in den Vorjahren nicht eingerichtet werden.
Der Gesundheitszustand der Schülerinnen war in diesem Jahre im allgemeinen
günstig; schwere Erkrankungen kamen nur vereinzelt vor. Gegen Schluß des Schuljahres
wurde jedoch eine Anzahl Schülerinnen von einer hier herrschenden Influenzaepidemie befallen,
wodurch zahlreiche Schulversäumnisse verursacht wurden. Wie in den Vorjahren beteiligten
sich auch im Berichtsjahre die Schülerinnen wieder in anerkennenswerter Weise im Dienste
der verschiedenen Zweige der Kriegsfürsorge. Der Kostenaufwand für die beiden höheren
Mädchenschulen betrug im Berichtsjahre 221828 (193 146) 6. Infolge des herrschenden
Papiermangels und wegen der hohen Herstellungskosten sind keine besonderen Jahresberichte
der höheren Mädchenschulen im Druck erschienen. J
Handelsschule für Knaben. Am J1. November 1917 trat das Schulstatut für die
Städtische Handelsschule für Knaben in Nürnberg in Kraft.
Das Schuljahr 1917/18 begann am 18. September. Die Aufnahmeprüfung fand am
13. und 14. September statt. Von den für die erste Klasse angemeldeten Schülern hatten
sich 49 einer Aufnahmeprüfung zu unterziehen. Auf Grund des Prüfungsergebnisses wurden
42 Schüler auf 8 Wochen Probe aufgenommen, 7 mußten zurückgewiesen werden. Die acht—
wöchentliche Probe haben 34 Schüler bestanden; 8 Schülern konnte wegen ungenügender
Leistungen auch nach dieser Probezeit die Aufnahme nicht gewährt werden. Im Schul—-—
jahr 1917/18 bestanden 5 (4) Klassen, davon 2 (2) erste, 2 (1) zweite und 1 (1) dritte mit
zusammen 128 (124) Schülern. Am Schlusse des Berichtsjahres unterrichteten 6 (6) Lehr—
kräfte im Hauptamte, nämlich 1 (1) Direktor und 5 (5) akademisch gebildete Lehrer, ferner
7 (66) Lehrkräfte im Nebenamt, davon 4 (3) für Religion, 1 (1) für Deutsch und Schön—
schreiben, 1 (1) für Stenographie und 1 (1) für Turnen
Das Schulgeld beträgt in den 3 Klassen jährlich je 30 M. Davon wurde im
genannten Schuljahr erlassen 20 (17) Schülern und zwar 12 (65) der ganze Betrag, 8 (11)
die Hälfte und — (1) ein Drittel, insgesamt 480 (325) MA. Stipendien empfingen 6 (6)