Volltext: Die Wiederherstellung der St. Sebalduskirche in Nürnberg

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An den ziemlich schadhaften und erneuerungsbedürftigen 
Zinntafeln des Turmdaches hatte sich eine eigentümliche Er- 
scheinung gezeigt, Die einzelnen Stücke wiesen eine große 
Anzahl mehr oder weniger großer Löcher auf, deren Entstehen 
zunächst nicht zu erklären war.!) Wenn für die Neueindeckung 
des Turmes wiederum Zinn verwendet wurde, so geschah dies 
in dem Bestreben, im Nürnberger Stadtbild die gewohnte und 
charakteristische Erscheinung der mit verschiedenem Metall 
(Kupfer und Zinn) gedeckten Sebalder Türme zu erhalten. Eine 
‚ängere Dauer der neuen Bedachung glaubte man durch Ver- 
wendung von reinem Zinn anstatt des früher verwendeten 10%, 
Blei enthaltenden erreichen zu können, 
An dem südlichen Seitenschiff, welches im Äußeren wesent- 
ilich einfacher wie das nördliche Seitenschiff gestaltet ist, fanden 
sich weder über den Umfassungsmauern noch am Portal Spuren 
ainer früheren Galerie, Die Wiederherstellungsarbeiten erstreckten 
sich daher im wesentlichen auf die Erneuerung der Gesimse und 
der Strebepfeilerendigungen, Auch die schadhaften Fenstermaß- 
werke wurden ergänzt und in dem an den Turm anschließenden 
Joche wurde das von Heideloff in schlechten Formen hergestellte 
Maßwerk durch ein in Anlehnung an die übrigen Fensterformen 
neu erfundenes ersetzt. Am Portal beschränkte sich die Er- 
neuerung auf die Gesimse, Wasserspeier und Figuren, von denen 
die Statue der Katharina in ihrer einfachen Schönheit besondere 
Beachtung verdient. Das auch hier die Mittelschifffenster ver- 
deckende Dach wurde tiefer gelegt und, da es wesentlich steiler 
war wie dasjenige des nördlichen Seitenschiffes, mit einer Ziegel- 
deckung versehen. Letztere mußte aber später durch eine Kupfer- 
deckung ersetzt werden. Anstelle des zur Aufnahme des Orgel- 
gebläses dienenden Fachwerkausbaues gelangte ein steinerner 
Aufbau zur Herstellung, dessen Giebel auf einem von der 
Alittelschiffmauer zur Außenwand gespannten Bogen ruht. Die 
westliche Querschiffwand, welche in früherer Zeit zur Aufnahme 
ler Orgel stark geschwächt worden war, zeigte mehrfach Risse. 
1) Stockmaier, Über eine merkwürdige Bildung der grauen Modifikation 
les Zinnes, in den Verhandlungen deutscher Naturforscher und Ärzte. Nürn- 
ers 18923.
	        
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