Volltext: Hans Sachs

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3. Lieder und erzählende Gedichte. 
>nn Hans Sachs hinfichtlich der Stoffe, die er behandelt, 
in den meiften Sällen als ein frei aus fich fchöpfender 
Dichter nicht bezeichnet werden kann, fo bedeutet das 
in Feiner Weife einen Tadel. Die Heranziehung fremder Stoffe 
ift Feine befondere Eigentümlichtfeit unferes Dichters. Was in 
unjerer Seit, in folchem Umfange geübt, als ein Mangel an 
Erfindungsgabe und ein Armutszeugnis fchwer gerügt werden 
würde, galt damals, wie vorher bei den Dichtern des Mittel: 
alters, als etwas ganz {felbitverftändliches. Zumal in ihren 
epifchen Gedichten wollten fie in der AMMaterie nichts Eigen: 
artiges darbieten, fie gaben vielmehr in neuem Gemwande, 
was fie überliefert vor fich fahen, was fie aus einheimijfchen 
und fremdländifchen Dichtungen und Sagen, aus Chroniken 
und Sefchichten oft mit großer YMühe erft entdeden und aufs 
lefen mußten. 
Die Ihöpferifche Arbeit des Dichters offenbart fich dann 
in der Art und Weife, wie er den überlommenen fremden 
Stoff in fich aufnimmt und verarbeitet, wie er ihn mit dem 
eigenen BGeift und Gefühl, dem eigenen Wefen durchdringt 
und belebt, nach feinem Bedürfnis umgeftaltet und nun doch 
ein eigenartiges Gebilde, ein neues Werk hervorzaubert, das 
die Menfchen ergößt. 
un diefem Sinne it Hans Sachs der bedeutendfte Dichter 
feiner Seit, ob er nun in den überlieferten Tönen oder eigenen 
1) Diel lieber hört man Doffen, Darbei man fpüret, daß die 
Welt Nur nach der CThorheit irachtet. — Aus der Bans Sachshand: 
ichrift in der Stadtbibliothek. Min VIIL 235. 4°.
	        
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