Volltext: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

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geführt bei den Herren Forster und Grüneberg in Kalk a/Rhein und aut 
der Fabrik in Aussig a/Elbe. 
Seit einigen Jahren stellen wir im Grossen phosphorsauren Kalk für 
Düngungszwecke dar, welcher nicht in Wasser, aber in zitronensaurem 
Ammoniak, nach Petermanns Methode untersucht, löslich ist. Wir verkaufen 
dies Präparat unter dem Namen ‚‚Bicalciumsphosphat.‘“ Es wird durch 
Präzipitieren mit sehr fein verteilter Kalkmilch aus salzsaurer Lösung in 
grossen Bottichen mit Rührvorrichtung und unter Erwärmen mit Dampf 
dargestellt. Die Niederschlag-Arbeit wird unterbrochen, wenn die Lösung 
noch eine gewisse Menge freier Säure enthält, und es resultiert so ein 
Präzipitat, welcher eine Mischung der Kalksalze mit 2 und 3 Aequivalenten 
fixer Basis ist. Dieser Niederschlag wird bei einer Temperatur, die 100° 
nicht übersteigen darf, getrocknet .und so in den Handel gebracht. — Die 
saure Lösung wird dann total gefällt und dieses Kalksalz, welches nur 
etwa den 4. Teil der Gesamtphosphorsäure enthält, scharf getrocknet und 
zu Superphosphat verarbeitet. — In Süddeutschland und speziell in Bayern 
sind wir die erste Fabrik, welche dieses Präparat im Grossen darstellt. — 
Speziell für Mooröden ist diese Form der Phosphorsäure wohl die ratio- 
nellste.‘“ (Es liegen hierüber bestätigende Düngeversuche vor.) 
Im Anschlusse an die Salzproduktion folgen im Kataloge Mitteilungen 
offenbar von berufener Hand über die Kohlenproduktion Bayerns. Stein 
kohlen haben wir in Bayern im Pfälzisch-Saarbrückischen Kohlenbecken und 
in einem kleinen Becken bei Stockheim in Oberfranken. In der Pfalz 
bilden Steinkohlen in den grösseren ärarialischen Bergwerken zu St. Ing- 
bert und Mittelbexbach, dann in einer Reihe kleinerer Privatbergwerke zu 
Breitenbach, Altenkirchen, Steinbach-Brücken und bei Wolfstein den Gegen- 
stand der Gewinnung. Die St. Ingberter Steinkohle wird für den Handel 
in 3 Qualitäten geschieden: 
Asche, Gesamtheizwert Preis p. Ztr. 
I. Qual. {vorzüglich Schmiede- 
oder Gaskohle 2,3% 0 7704 W.E. 57 Pf. 
Kokes- oder Haus- 
11. Qual, | brandkohle 8,8% 7265 W.E. 43 Pf. 
Kohlef. Puddel- u. Schweiss- 
LIL. Qual. { öfen, Dampfkessel ete. 9,2% 7065 W.E. 34 Pf. 
Durchschnittliche Jahresförderung 2,750,000 Ztr. — Die Bexbacher 
Kohle (durchschnittliche Förderung 350,000 Ztr.) ist eine magere, nicht 
verkokesbare, jedoch sehr gute Flammkohle für Kesselheizung und Haus: 
brand. Aschengehalt 8%; Gesamtheizwert 7165 W.E.; Preis 43 Pf. per 
Ztr. Der Bexbacher Kohle reiht sich die Hausbrandkohle der Privatkohlen- 
gruben der hintern Pfalz an. Dann sind zu erwähnen Steinkohlen des 
Ueberkohlengebirges, z. B. bei Odenbach-Roth, magere, zum Hausbrand und 
Kalkbrennen geeignete Kohlen; Preis 71 Pf. — Die Stockheimer Kohle
	        
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