Volltext: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

297 
Dampf in den Dampfmantel des Receivers und des Niederdruckzylinders, 
sowie durch das Rohr hı in das Innere des Receivers geleitet wird. Durch 
die Rohre b, c und e wird das sich in den Dampfmänteln ansammelnde 
Kondensationswasser nach den selbstthätig wirkenden Kondensationstöpfen 
T und Tı geleitet, während ein Röhrchen d dazu dient den Receiver direkt 
auszublasen. Das KEinspritzwasser für die Kondensation wird auch bei 
dieser Maschine durch das Vakuum selbstthätig angesaugt und fliesst das 
Kondensationswasser durch ein Ueberlaufrohr in die Zisternen zur teil- 
weisen Wiederverwendung ab. Die Dampfverteilung erfolgt an beiden 
Zylindern durch eine Ventilsteuerung eigenen Systems, welches seitens dieser 
Firma schon seit längeren Jahren in Anwendung steht und sich seiner Kin- 
fachheit wegen noch bis heute erhalten hat. Der Regulator beeinflusst die 
Füllungsgrade in beiden Zylindern selbstthätig und zwar im Hochdruck: 
zylinder innerhalb der Grenzen von !/eo bis !/zo, im Niederdruckzylinder 
dagegen von !/20 bis !°/2o. Die Einwirkung des Regulators auf die Steue- 
„ung des Niederdruckzylinders kann ausgeschaltet und der Füllungsgrad 
dann beliebig von Hand eingestellt werden. Zum besseren Verständnis 
geben wir im Nachstehenden eine Beschreibung und in den Fig. 37 und 38 
eine Abbildung der Steuerung des Hochdruckzylinders inklusive Regulator 
mit Stellzeug. Rechtwinkelig zur Schwungradwelle liegt die durch gleich 
grosse Winkelräder (Holz auf Eisen) angetriebene Steuerwelle A. Mit der 
selben rotieren vier den Ventilen gegenüberstehende Daumen D, welche 
las Heben und Senken der Ventile dadurch bewirken, dass sie je einen 
Winkelhebel W, dessen vertikaler Arm durch einen Stahlstift den Umfang 
des Daumens berührt, in Schwingungen versetzen. Der horizontale Arm 
des Winkelhebels W fasst in einem Schlitze die Stange des Ventils V an. Da 
ler leichte Niedergang der Ventile durch die Stopfbüchsenreibung beein- 
trächtigt werden kann, der Dampfabschluss aber doch möglichst schnell ge- 
schehen soll, sind Spiralfedern, welche zugleich auf Pufferkolben wirken, 
angebracht. Die Daumen der Einlassventile sitzen nicht direkt und fest 
auf der Steuerwelle, sondern auf einer über dieselbe gesteckten und vom 
Regulator verschiebbaren Hülse B. Diese Daumen sind demzufolge länger 
als die der Ausströmung und besitzen einer variablen Expansion entsprechend 
achraubenförmig abfallende Seitenflächen, während die das Oeffnen der Ven- 
tile bewirkende Auflaufseite gerade und parallel zur Drehachse begrenzt 
ist. Durch die Form dieser Daumen ist bedingt, dass bei irgend welcher 
Verschiebung derselben das Fortschieben des Stiftes immer zur gleichen 
Zeit erfolgt und somit das Einlassventil mit konstantem Voreilen öffnet, 
während das Zurückweichen des Stiftes, bezw. der Ventilabschluss zu ver- 
schiedenen Zeitpunkten erfolgt, und von der horizontalen Verschiebung der 
Büchse abhängig ist. Diese Verschiebung geschieht in höchst einfacher 
Weise durch den Regulator indem die Hülse von einem Gabelhebel H, 
welcher mit dem Stellzeug des Regulators verbunden ist, erfasst wird.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.