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Dampf in den Dampfmantel des Receivers und des Niederdruckzylinders,
sowie durch das Rohr hı in das Innere des Receivers geleitet wird. Durch
die Rohre b, c und e wird das sich in den Dampfmänteln ansammelnde
Kondensationswasser nach den selbstthätig wirkenden Kondensationstöpfen
T und Tı geleitet, während ein Röhrchen d dazu dient den Receiver direkt
auszublasen. Das KEinspritzwasser für die Kondensation wird auch bei
dieser Maschine durch das Vakuum selbstthätig angesaugt und fliesst das
Kondensationswasser durch ein Ueberlaufrohr in die Zisternen zur teil-
weisen Wiederverwendung ab. Die Dampfverteilung erfolgt an beiden
Zylindern durch eine Ventilsteuerung eigenen Systems, welches seitens dieser
Firma schon seit längeren Jahren in Anwendung steht und sich seiner Kin-
fachheit wegen noch bis heute erhalten hat. Der Regulator beeinflusst die
Füllungsgrade in beiden Zylindern selbstthätig und zwar im Hochdruck:
zylinder innerhalb der Grenzen von !/eo bis !/zo, im Niederdruckzylinder
dagegen von !/20 bis !°/2o. Die Einwirkung des Regulators auf die Steue-
„ung des Niederdruckzylinders kann ausgeschaltet und der Füllungsgrad
dann beliebig von Hand eingestellt werden. Zum besseren Verständnis
geben wir im Nachstehenden eine Beschreibung und in den Fig. 37 und 38
eine Abbildung der Steuerung des Hochdruckzylinders inklusive Regulator
mit Stellzeug. Rechtwinkelig zur Schwungradwelle liegt die durch gleich
grosse Winkelräder (Holz auf Eisen) angetriebene Steuerwelle A. Mit der
selben rotieren vier den Ventilen gegenüberstehende Daumen D, welche
las Heben und Senken der Ventile dadurch bewirken, dass sie je einen
Winkelhebel W, dessen vertikaler Arm durch einen Stahlstift den Umfang
des Daumens berührt, in Schwingungen versetzen. Der horizontale Arm
des Winkelhebels W fasst in einem Schlitze die Stange des Ventils V an. Da
ler leichte Niedergang der Ventile durch die Stopfbüchsenreibung beein-
trächtigt werden kann, der Dampfabschluss aber doch möglichst schnell ge-
schehen soll, sind Spiralfedern, welche zugleich auf Pufferkolben wirken,
angebracht. Die Daumen der Einlassventile sitzen nicht direkt und fest
auf der Steuerwelle, sondern auf einer über dieselbe gesteckten und vom
Regulator verschiebbaren Hülse B. Diese Daumen sind demzufolge länger
als die der Ausströmung und besitzen einer variablen Expansion entsprechend
achraubenförmig abfallende Seitenflächen, während die das Oeffnen der Ven-
tile bewirkende Auflaufseite gerade und parallel zur Drehachse begrenzt
ist. Durch die Form dieser Daumen ist bedingt, dass bei irgend welcher
Verschiebung derselben das Fortschieben des Stiftes immer zur gleichen
Zeit erfolgt und somit das Einlassventil mit konstantem Voreilen öffnet,
während das Zurückweichen des Stiftes, bezw. der Ventilabschluss zu ver-
schiedenen Zeitpunkten erfolgt, und von der horizontalen Verschiebung der
Büchse abhängig ist. Diese Verschiebung geschieht in höchst einfacher
Weise durch den Regulator indem die Hülse von einem Gabelhebel H,
welcher mit dem Stellzeug des Regulators verbunden ist, erfasst wird.