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mit einem gewöhnlichen Vorwärmerkessel und. bezweckt ausser einer äusserst
lebhaften Wasserzirkulation, eine Vermehrung der gewöhnlichen Kesselheiz-
fläche um 40 bis 60%o intensiver Röhrenheizfläche von sehr dünner Wan-
dung, welche die direkte Wärmestrahlung sehr vorteilhaft und wirksam zur
Dampfbildung aufnimmt und dadurch gleichzeitig den Hauptkessel vor der
Stichflamme schützt. Der Oberkessel ist mit dem darunter liegenden Vor-
wärmer am hinteren Ende in der üblichen Weise durch einen vertikalen
Stutzen verbunden, dagegen erhebt sich an dem Vorderkopfe mit dem Vor-
wärmer in Kommunikation, eine gegen die Vertikale nach hinten etwas
geneigte aus 2 Blechwänden gebildete oben geschlossene Kammer K, während
kommunizierend mit dem Öberkessel, der um das Röhrensystem länger ist
als der Vorwärmer, an dessen vorderen Kopfe eine der ersten Kammer
parallel gegenüberstehende zweite nach unten geschlossene Kammer K
hängend angebracht ist. Die Wände der Kammern sind unter sich parallel
und durch umgenietete Stehbolzen versteift und beide Kammern, bezw. die
sich gegenüberstehenden Wände durch ein System paralleler von hinten
nach vorne ansteigender Röhren S verbunden. Den Mündungen der Röhren
gegenüber sind in der vorderen sowohl als auch in der hinteren Kammer
kreisrunde Oeffnungen und zwar von solcher Grösse angebracht, dass man
die Röhren bei der Montierung des Kessels bequem hindurch stecken kann.
Diese Oeffnungen dienen zugleich zur inneren Reinigung der Kammern und
Röhren und werden geschlossen durch abgestumpfte, von innen nach aussen
konische Pfropfen, welche um so fester dichten, je grösser der Druck im
Kessel ist.
An ebenfalls ausgestellten und auf Verlangen gern in Betrieb gesetzten
Modellen dieses Kesselsystems konnte man die Ueberzeugung gewinnen,
lass dasselbe mit vollem Rechte den Namen eines Zirkulationskessels ver-
dient, und möchten wir noch einen weiteren Vorteil desselben hervorheben,
welcher darin besteht, dass der Umbau bestehender Kesselanlagen nach
liesem System ohne besondere Schwierigkeiten zu bewerkstelligen und eine
eventuelle Auswechselung der Siederohre sehr leicht durchzuführen ist.
Der Kessel ist für einen Ueberdruck von 8 &g pro qem konstruiert,
hier aber mit Rücksicht auf die beiden Kessel der Maschinenbau- Aktien-
Gesellschaft Nürnberg, mit welcher er verbunden ist, nur für 6 %g kon-
zessioniert. Die benetzte Heizfläche betrug 55 qm und war die Einmauerung
desselben so gewählt, dass die auf dem Roste entwickelten Feuergase zu-
nächst um die Röhren schlagen, und dann der Länge nach den Oberkessel
bestreichen. Von hier aus gehen dieselben erst an der linken, dann an der
rechten Seite des Vorwärmers entlang und entweichen dann durch den Fuchs
nach dem Kamin. Als Feuerungs-Einrichtung ist, wie aus der Zeichnung
ersichtlich, der sogenannte Münchener Stufenrost vorhanden, mit welchem
bisher sehr gute Resultate erzielt wurden. Dieser im Allgemeinen nach
lem System Tenbrink ausgeführte Rost unterscheidet sich von letzterem