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Der am andern Kessel angebrachte wirkliche Tenbrinkapparat ist
durch die vielen Ausführungen bezw. durch eine Reihe von Publikationen
bereits so bekannt, dass wir darauf verzichten können denselben näher zu
beschreiben und begnügen wir uns hervorzuheben, dass derselbe die am
Halb-Tenbrink-Roste gerügten Mängel nicht besitzt und aus dem Grunde
auch nicht besitzen kann, weil hier der Feuerherd in ein von Wasser um-
spültes Rohr verlegt ist. Auf diese Weise wird nicht nur die Heerd-
temperatur auf einer mässigen Höhe gehalten und dadurch die Bildung von
Schlacken vermindert bezw. das feste Ansetzen derselben an der Rohrwand
verhindert, sondern es wird auch hier, weil das Prinzip der Innenfeuerung
teilweise zur Anwendung kommt, eine Ausnützung des Brennstoffes von
75—80°0 erreicht. Wenn man bei dieser Feuerungs-Einrichtung von einem
Nachteil reden wollte, so wäre als der Einzige nur der etwas hohe Anschaff-
ungspreis des Apparates zu erwähnen, da derselbe zuweilen eine solche
Höhe erreichen kann, dass die zu erreichenden Vorteile hiezu in keinem
Verhältnisse stehen. Der überaus günstige Effekt des Tenbrink-Apparates
ist durch eine Reihe von exakten Versuchen nachgewiesen und sind die
Versuche, welche unter Mitwirkung des Schreibers dieser Abhandlung an
einem von der Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft Nürnberg gelieferten Kessel
abgeführt wurden in Heft II und III Jahrgang 1882 des bayer. Ind
und Gewerbeblattes ausführlich wiedergegeben.
Ausser diesen beiden Kesseln hatte die Maschinenbau-Aktiengesellschaft
Nürnberg auch noch den Vorderteil eines Tenbrink-Kessels ausgestellt, an
welchem zu ersehen war mit welcher Genauigkeit in der Kesselschmiede der
genannten Firma gearbeitet wird.
In Fig. 33 ist der von der Dingler’schen Maschinenfabrik in Zwei:
brücken erbaute „Zirkulationskessel“ System Mac Nicol (D. R. P. Nr. 10876)
dargestellt. Diese Kesselkonstruktion ist eine eigenartige Verbindung eines
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Fig. 33.
unmittelbar über der Feuerung liegenden Bündels geneigter Wasserröhren