Volltext: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

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XIV. Gruppe. 
Verkehrswesen. 
Von A. Hering, Ingenieur in München. 
Wenn man unter den siebzehn Gruppen, in welche die sämtlichen 
Ausstellungsgegenstände eingereiht waren, eine Ausscheidung vornimmt und 
dieselben einteilt in solche, welche spezielles und solche, welche neben dem 
speziellen auch noch allgemeines Interesse darbieten, so wird man unter 
Letzteren der Gruppe XIV, welche das Verkehrswesen von Bayern seinem 
ganzen Umfange nach zur Veranschaulichung bringt, mit den ersten Platz 
einräumen müssen. — Bedenkt man dabei, dass der moderne Mensch ohne 
die jetzt alle Kulturstaaten durchziehenden bezw, mit einander verbindenden 
Schienenwege kaum mehr existieren kann und vergegenwärtigt sich, dass 
ein Zeitraum von nur 56 Jahren genügt hat, um das Eisenbahnwesen 
von seinen ersten Anfängen an auf die jetzige hohe Entwickelungsstufe zu 
bringen, so wird man sich der Ueberzeugung nicht verschliessen können, 
dass von dem Zeitpunkte an, wo Stephenson’s erste Lokomotive das Er- 
staunen und die Verwunderung der ganzen Welt hervorrief, unser ge- 
samtes öffentliches und volkswirtschaftliches Leben einen ganz anderen 
Charakter annahm, und dass es daher als eine ausserordentlich glückliche 
und zeitgemässe Idee zu bezeichnen war, dass die königl. bayer. General- 
direktion der Verkehrsanstalten sich veranlasst sah, das gesamte bayerische 
Verkehrswesen zur Veranschaulichung zu bringen und auf diese Weise 
Jedem, der dafür Interesse hatte, Gelegenheit gab, die riesenhaften Fort- 
schritte, welche in diesem Zweige der Technik gemacht wurden, zu studieren. 
Bevor nun in die Besprechung der einzelnen Abteilungen dieser 
Gruppe eingetreten wird, mögen einige dem allgemeinen Katalog entnom- 
mene geschichtliche Notizen, vor allem aber die Bemerkung vorausgeschickt 
werden, dass Bayern derjenige deutsche Staat ist, in welchem die erste 
Eisenbahn und zwar die 7 %m lange, heute noch im flotten Betriebe stehende 
Strecke Nürnberg-Fürth erbaut wurde. Die in jeder Hinsicht gelungene 
Ausführung dieser am 7. Dezember 1835 eröffneten Schienenstrasse, hat 
durch die über Erwarten günstigen finanziellen Ergebnisse den Anstoss 
gegeben, weitere Bahnbauten vorzunehmen, deren erste die am 4. Okt. 1340 
eröffnete Linie Augsburg-München war. Durch den weiteren Ausbau dieser 
Strecke wurden dann auch die Städte Nürnberg, Bamberg und Hof in das 
Verkehrsnetz eingezogen und dieselbe schliesslich bis Lindau fortgesetzt 
Es folgte dann die Bahn von Bamberg über Würzburg nach Aschaffenburg, 
teilweise am 1. August 1852 und gänzlich am 1. Oktober 1854 eröffnet, 
farner der Reihe nach die Strecken:
	        
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