Volltext: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

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handlungen wegen Uebernahme der Leitung des Institutes angeknüpft, doch 
führten dieselben zu keinem Resultate, da die Bedingungen des HEintrittes 
Steinheil nicht angemessen schienen. Einige Zeit war Clausen, welcher 
etwa im Jahre 1832 nach Dorpat übergesiedelt, später an die Stelle des 
bekannten Astronomen Mädler trat, von Utzschneider für die Ausführung 
der theoretischen Arbeit benützt, während Merz und Mahler als Werk- 
meister thätig waren. Es bot sich nun Georg Merz,*) welcher als Vor- 
arbeiter der Glasschleiferei, auch an den Berechnungen der achromatischen 
Objektive Teil genommen und die optische Montierung der Instrumente vor- 
bereitet hatte zum Geschäftsleiter an, und Utzschneider übertrug ihm auch 
wirklich die Direktion des optischen Institutes. Die Führung der mecha- 
nischen Werkstätte hatte Joseph Mahler**) aus Staufen im Allgäu schon 
vor dem Tod Fraunhofers erhalten. Bis zum Jahre 1838 (nur wenige Jahre 
vor seinem am 28. Januar 1840 erfolgten Tode) blieb Utzschneider bei dem 
optischen Institute beteiliget, trat es jedoch in diesem Jahre an die früheren 
Direktoren Georg Merz und Joseph Mahler gegen eine Aversalsumme ab. 
Beide Inhaber beteiligten sich gleichheitlich an jener Summe, ersterer über- 
nahm das optische und das Rechnungs-Geschäft, letzterer die Leitung der 
mechanischen Abteilung. Mahler starb am 21. Juni 1845; seitdem war 
Georg Merz der alleinige Besitzer des optischen Institutes in welches bald 
sein Sohn Dr. Ludwig Merz und später der jüngere Sohn Sigmund Merz 
eintrat. Sigmund Merz übernahm nach dem Tode seines Vaters am 
12. Januar 1867 das Institut, da der älteste Sohn Ludwig seinem Vater 
lange vorangegangen war. Noch heute erfreut sich das Institut unter der 
Firma: „Georg und Sigmund Merz, vormals Utgeschneider und Fraunhofer“ 
gines anerkannten Rufes. 
In das mathematisch-mechanische Institut trat 1843 Georg Ertl, der 
älteste Sohn von Traugott Ertl, weshalb seit diesem Jahre die Firma in 
„Traugott Ertl und Sohn“ verwandelt wurde, welche auch jetzt noch bei- 
behalten ist. Von 1858 (nach dem am 8. Febr. erfolgten Tode Traugott Ertl]’s) 
übernahm Georg Ertl die Gesamtdirektion des Institutes, welche er bis zu sei- 
nem Tode am 3. März des Jahres 1863 fortführte. Erbe des Geschäftes war 
der jüngere Bruder Gustav Ertl (ehemaliger Lokomotivführer), welcher schon 
seit 1852 Teilhaber geworden war. Da Gustav Ertl früher im Geschäfte 
nicht thätig gewesen, leitete sein Direktor Moriz Röhrer das Institut selb- 
ständig. 1875 starb auch Gustav Ertl, und Direktor Röhrer schied 1876 
aus dem Geschäfte. Nun übernahm im Auftrage der Erben Gustav Ertl's 
Direktor August Diez die Geschäftsleitung und führt auch bis zu dem heu- 
tigen Tage das Institut weiter. 
Beide von Uteschneider hervorgzerufenen Institute gaben teils mittelbar. 
*) Nekrolog. Georg Merz. Kunst- u. Gewerbebl. 1868. LIV. S. 378. 
**\) Nekrolog. Joseph Mahler. Kunst- u. Gewerbebl. 1845. XXXI. 8. 526.
	        
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