Volltext: Nürnberg

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der für den Ankauf von Gütern und Rechten, sowie in 
politischen Verwickelungen die besten Dienste leistete. 
Kaiser und Fürsten nehmen in Geldverlegenheiten häufig 
ihre Zuflucht zu dem Schatze der Stadt oder dem Ver- 
mögen einzelner Bürger; so entlehnt z. B. Kaiser Albrecht 
(1305) bei Konrad Ebner und Götz Schopper die 
Summe von 1228 Pfund, 10 Schilling, 8 Hellern; die 
Burggrafen Johannes und Albrecht verkaufen 1342 
ihr Dorf Gostenhof (jetzt eine Vorstadt von Nürnberg), 
an Konrad Waldstromer um 1031 Pfund und 40 Hel- 
ler; Friderich von Heideck verkauft 1406 Stadt und 
Schloss Lichtenau an die Stadt Nürnberg um 8030 Gulden; 
der Bischof von Bamberg verpfändet 1552 Vilseck für 
ein Darlehen von 18,000 Gulden an die Stadt; die Erz- 
bischöfe von Mainz hatten Nürnberg öfter um Darlehen 
angegangen; als aber 1499 der Erzbischof Bertholt die 
Summe von 1000 Gulden wünschte, stellte ihm der Rath 
die Bedingung, dass sich das Domkapitel und ein Frank- 
furter Bürger für ihn verbürgten, da die Schuld seines 
Vorgängers noch nicht völlig bezahlt sei. Der Wohlstand 
der Bürger zeigt sich auch in vielen Stiftungen, von 
denen wir hier nur die von Burkhard Sayler 1390 als 
ein Almosen für arme Handwerker gestifteten 40,000 
Gulden erwähnen wollen, sowie in öffentlichen Einricht- 
ungen und Bauten. Im Jahr 1332 wurde statt des al- 
ten Rathhauses, das am jetzigen Tuchgässchen stand, ein 
neues zu bauen angefangen, an demselben Platz, wo 
noch das jetzige steht, und 1340 vollendet; die vordere 
Seite desselben wurde 1616 abgebrochen und eine neue 
Vorderseite im italienischen Style gebaut. Um 1350 
beginnt man mit der Erweiterung der Stadt; man baut 
etwa ein Jahrhundert hindurch, wo sodann die Ringmau- 
ern ihren gegenwärtigen Umfang erhalten haben; die 
Kirchhöfe bleiben jedoch noch in der Stadt, erst 1519 
werden sie vor die Stadt verlegt; gegen die Burg schliesst 
man die Stadt mit einer Mauer ab (1372) und der Burg- 
graf, der darüber beim Kaiser Klage führte, wird mit 5000 
Gulden zufrieden gestellt; 1368 fängt man an, die Strassen 
zu pflastern; von 1361 bis 1377 wendet die Stadt auf 
den Bau des Chores der Sebalduskirche 35,000 Gulden: 
die Burg wird sogleich nach ihrem Ankaufe gegen aus- 
sen ansehnlich befestigt. die massenhaften runden Thor-
	        
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