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Jahr 1278 zogen die Nonnen als Orden der heil. Klara 
(da Gregor X. den Orden der Reuerinnen verworfen hatte) 
in dem neuen Kloster ein; 1280 wurden die Ordensregeln 
des heil. Franziscus im Kloster eingeführt. Die drei ge- 
lehrten Schwestern Willibald Pirkheimer’s, Charitas, 
Clara und Catharina (1503 — 1533) gehörten unter die 
letzten Aebtissinnen dieses Klosters. Als die Reforma- 
tion in Nürnberg eingeführt wurde, beharrten die Nonnen 
dieses Klosters bei dem alten Glauben. Sie durften zwar 
keine Novizen mehr aufnehmen, man liess sie aber un- 
angefochten im Kloster absterben; 1591 starb die letzte. 
Die Gebäude wurden später zu Beamtenwohnungen und 
bis auf die neueste Zeit als städtisches Leihhaus be- 
nützt. Die Kirche des Klosters, welche lange Zeit leccı 
stand und bei verschiedenen Veranlassungen als Magazin 
oder Aufbewahrungshalle benützt wurde, hat in Jüngster 
Zeit der Magistrat den Katholiken überlassen; da für 
die wachsende Zahl der Katholiken neben der Frauen- 
kirche noch eine zweite katholische Kirche nöthig wurde. 
Sie wurde am 13. Mai 1857 für den katholischen Cultus 
eingeweiht. 
Das Katharinenkloster (Dominikaner - Ordens) 
wurde 1205 von dem nürnberger Bürger Conrad von 
Neuenmarkt und dessen Frau Adelheit gestiftet. Eine 
Kirche stand schon vor der Stiftung des Klosters auf dem 
P’latze, sie war auf Kosten eines Bürgers Namens Kraft 
Lang gebaut worden. Anfänglich wurde das Kloster mit 
16 Nonnen aus dem benachbarten Frauen-Aurach be- 
setzt; bald aber traten, wie diess namentlich im Clara- 
Kloster der Fall war, auch Töchter angesehener nürn- 
berger Bürger ein. Auch diese Nonnen wollten der 
Reformation nicht weichen. Die letzte Priorin war Feli- 
citas Tucher. Als man den Nonnen 1525 verbot, No- 
vizen ferner aufzunehmen, kleideten sie die Klostermägde 
ein; diese mussten aber das Ordenskleid auf Befehl des 
Rathes wieder ablegen. Der Rath zwang weder Nonnen 
noch Mägde zum Austritt, sondern liess sie, olıne sie zu 
beunruhigen, im Kloster absterben. Die Klostergehäude 
wurden sodann zu Privatwohnungen benützt; in der Kirche 
hielten die Meistersänger ihre Zusammenkünfte und 
Singübungen. In neuester Zeit ist die städtische Zwangs-
	        
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