Volltext: Die Burg zu Nürnberg

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Egidius und Nikolaus; rechts unten Barbara und 
Magdalena, oben Lorenz und Stephan. An der Predella- 
‘hür außen die Heiligen Quirinus, Lucia und Adrianus, 
innen Christophorus, Andreas und Vitus. Oben in der 
Bekrönung zwei gutgearbeitete Engel, die den kaiserlichen 
Doppeladler mit der österreichischen Binde als Herzschild 
tragen. Auch in den Altartisch dieses Altars fanden sich 
gelegentlich der Restauration der Kapelle vom Jahre 1892 
Reliquien in einer verlöteten Zinnkapsel eingesenkt. Aus 
dem beiliegenden Pergamentblatt und den pergamentenen 
Reliquienzettelchen ging hervor, daß der Altar am 6. März 
1401 zu Ehren der Heiligen Heinrich und Kunigunde, 
Agnes, Elisabeth, der zehntausend Ritter, der heiligen Brigitta 
und des heiligen Hieronymus geweiht worden war. Stückchen 
der Reliquien lagen noch in der Kapsel. Essenweins Ansicht, 
daß der Schrein des südlichen Altars ursprünglich zu dem 
nördlichen gehört habe, hat viel für sich. Dieser Schrein 
ist nämlich durch das Wappen als eine kaiserliche Stiftung 
gekennzeichnet, der nördliche Altar aber nach Ausweis der 
eingelegten Urkunde von Kaiser Friedrich 1487 gestiftet, 
was bei dem südlichen nicht zutrifft. Wappen und Engel 
würden auch stilistisch in die Zeit des ausgehenden 
5. Jahrhunderts sehr wohl passen, Ferner entsprechen 
auch die Vollfiguren im Schrein des südlichen Altars den 
eingelegten Reliquien: Karl der Große, Heinrich IL, 
Kunigunde und Helena, wie auch einzelne Bilder der 
Predella: Quirinus und Adrianus (Mauri de Colonia). Daß 
an dem Altar auf der Nordseite schon früh Veränderungen 
vorgenommen sind, beweist der Aufsatz, der zum übrigen 
Altar schon in der Form gar nicht paßt und auf jeden Fall 
viel älter ist. Vielleicht ist er ein Bruchstück von dem 
Altar, der ursprünglich auf der rechten Seite stand und im 
Jahre 1401 unter Einlegung zahlreicher Reliquien geweiht 
wurde. 
Von den in der Kapelle aufgehängten Gemälden ist 
gleich rechts (No. 45) ein Burgkmair hervorzuheben, die 
Anbetung Christi durch Maria und die Hirten darstellend, 
Das reizende Bild, auf dem besonders die Mutter Gottes
	        
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