Volltext: Markgrafen-Büchlein

er doch den in Ungarn weilenden Bruder Georg möglichst zu 
bestimmen, dass er dort bliebe, damit er allein Regent wäre! 
Auf seinen Bruder Johann als Mithelfer bei dem geplanten 
Gewaltstreich konnte er gegen eine Abfindungsumme leicht rech- 
nen; denn dieser hatte am Burgunder Hof gelernt, die Mensch- 
lichkeit zu verleugnen und über die Laster zu lachen. 
Mit grösster Heuchelei stellte der heimtückische Sohn 
lem Vater die Befreiung in Aussicht, als er ibm zu Anr- 
fang des Jahres 1525 einen Revers vorlegen liess, von dessen 
Unterzeichnung seine Freilassung abhängen sollte. In demselben 
sollte sich der Markgraf verpflichten, der Regierung für immer 
zu entsagen, sich an Niemand wegen der Gefangenhaltung zu 
rächen, von dem Hofe seines Sohnes Kasimir sich nicht zu ent- 
fernen, ja ohne dessen Erlaubnis nicht aus dem Gemache gehen 
zu wollen, wogegen ihm der Sohn, damit er lieber darin bleibe. 
„ein gutes Mägdlein hineinlassen“, darüber nicht zürnen und sich 
stellen wolle, als wüsste er’s nicht. Natürlich — das hatte 
Kasimir vorausgesehen — weigerte sich der Markgraf, dies zu 
unterschreiben, und die Sachlage blieb wie zuvor. 
Um so mehr aber möchte man an eine straflällige Pietät 
losigkeit der Brüder glauben, wenn man die alttestamentlich- 
‚üdische Geschichtsphilosophie zu Worte kommen lassen will 
ınd die weiteren Schicksale der Söhne bedenkt. Kasimir 
nusste im besten Mannesalter — 46 Jahre alt — vor seinem 
Vater ins Grab steigen, von Niemand beklagt. Es war ihm 
nicht einmal vergönnt, in demjenigen Land zu sterben, das er 
lem alten Vater entrissen, und, gleich als wenn sich dieser Fluch 
noch auf seinen einzigen Sol fortgepflanzt hätte, so musste 
auch dieser sein ganzes Leben in unruhevolleu Kämpfen zubringen 
und als ein verbannter Flüchtling unter der Last seiner eigenen 
nnd seines Vaters Sünden fern von der Heimat sterben. Sein 
lgener Sohn, Markgraf Albrecht Alcibiades, wurde sein ganzes 
Leben hindurch ruhelos umhergejagt, um zuletzt als länder- und 
leuteloser Fürst, fern von der Heimat, sein elendes Dasein in 
der Verbannung zu beschliessen. 
_ Johann, der Bruder und Mithelfer Kasimirs, vermählte sich 
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