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blict, gewahrt er in einem dichten Rofenbufch einen wunder.
ichönen Dogel, einen Fohljchwarzen Adler, der da gehedfet hat,
feine linfe Seite bedeckt
Mit lichten Rofen rot und weiß,
Sein dividiert mit allem Sleiß.
Seine Stimme ift füß wie die eines Engels. Um die
Hungen fchlägt er {hüßend die Flügel, Äägt fie und hält fie
in treuer Hut, er felbft aber findet wenig Ruhe. Denn Haß
und ZXeid verfolgen ihn, Sperber, Habichte, Salfen, Eulen
und andere Dögel ftellen ihm nach, £öwe und Luchs, Schwein
und Bär, Greif, Wolf und Fuchs möchten ihn hämifch zaufen
und ihm die Schwungfedern ausrupfen, aber er ftellt fich
mannhaft zur Wehr und bringt ihnen mit feinen fcharfen Klauen
tötliche Wunden bei, Den Adler umitehen vier edle Fräulein,
das erfte in weigem Gewande und in der Hand eine Urkunde
von FHarem Golde, das zweite, in Grün gekleidet, trägt eine
MWage und ein bloßes Schwert, das dritte in Blau hält eine
Sonne, vor der Vögel und SGetier zurückfchrecen, das vierte
$räulein endlich ift mit einem Harnifch angethan und führt
einen {tählernen Hammer, womit es das Ungeziefer verfcheucht,
Don einem des Weges Fommenden Herold aufgeweckt, erzählt
er feinen Traum. Der Herold führt ihn zu einer Stadt, die,
auf einem Plan von gelbem Sand gelegen, rings vom Walde
umgeben iftz zu einer Föniglichen Defte, die, auf einem Felsvor-
[prung fich erhebend, mit ftarfen Türmen bewehrt und durch
einen in den harten Fels gehauenen Sraben gefchüßt wird,
Da fah ich abwärts auf ein Plaß,
Darauf da lag der edel Schaß
In einer Ringmauern im Thal,
Da fah iq ein unzählih Zahl
Bäufer gebauen hoc und nieder
In diefer Stat hin unde wieder,
Mit Giebelmauern unterfchtieden,
Dor Seuer gmwaltig zu befrieden,
ARöftlih Dachwerk mit Anöpfen, Sinnen.
Der Perfifant)) fprach: „Siehft du innen
‘) aus poursuivant = Unterherold, Berold