Volltext: Markgrafen-Büchlein

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— nicht aber über ihn — beklagte, diente als Beweismittel 
Beide wurden nun ihres Amtes entsetzt. Ihnen folgten balı 
auch v. Gemmingen und der Regierungspräsident v. Wöllward 
zu Ansbach, ja sogar der mächtige Bayreuther Minister Secken. 
dorff (ein Bruder des Ansbacher), weil er im Verdachte stünd 
der Abtretung der beiden Fürstentümer an Preussen entgegen. 
gearbeitet zu haben. Seine Stelle wurde einem Adeligen, Herr 
von Weitershausen, gegeben, der ehemals in holländischen 
Kriegsdiensten stand und 1752 am Bayreuther Hof beim Mark 
grafen Friedrich angestellt wurde. Er erhielt den Titel „Gou 
verneur “ 
Der Craven Kinfluss ging sogar so weit, dass der Markgraf 
ihr versprach, sie zu ehelichen. 
Da sie aber troizdem keine Aussicht hatte, den Rang einer 
Markgräfin zu erhalten, konnte ihr britischer Stolz es nicht 
mehr ertragen, in dem Lande ihres zukünftigen Gemalıls ze 
leiben. 
Sie bewog deshalb den Markgrafen zu dem bedeutungs 
vollen Schritt der Abdankung. 
Um ihm die Regierung und seines Aufenthalts im Land 
möglichst überdrüssig zu machen, stellte sie ihm allenthalben 
vor, wie wenig er in seinem Lande gelte (während sie hiebe 
freilich vor allem an sich selbst denken musste). Sugar das 
Trinkwasser bemängelte sie, Er liebte Ausbach zuletzt so 
wenig als Bayreuth; er ritt nie durch die Strassen, sondern 
aur durch das hintere Thor ins Schloss ein. Nur za leicht 
gelang der Craven ihre Absicht; denn zu allem Ueberflusse war 
der Markgraf von der Besorgnis erfüllt, die französische Revolutior 
könnte auch seine Länder ergreiten. Er hing völlig am Gängel- 
bande seiner englischen Abenteuerin, „die wie ein Unglücks 
vogel über das Meer in die friedlichen fränkischen Gebiete 
herüberzoo.* 
Im Jahre 175 i 
re 1790 leitete je si 
© en er wie s sönlich i in di 
Zoarverhandlungen zur Ab ne yezsllch in Borlin di 
& zur Abtretung der Fürstentümer an Preussen 
Preussen hatte den bevorstehenden Anfall der fränkischen 
VFürstentümer Bayreuth und Ansbach nie aus den Augen ge 
lassen, um so weniger als bereits Oesterreich sich darnach lüstern 
zeigte. 1703 hatte der preussische Köuig Friedrich I — der 
Grossvater Friedrich des Grossen — mit Christian Heinrich von 
der Bayreuther Neben-Linie einen Vertrag geschlossen, dass 
nach dem Tode Georg Wilhelms das Bayreuther Land an ihn 
fiel; doch war diese Abmachung noch etwas verfrüht; dem die 
Söhne Christian Heinrichs bestanden, wie wir oben sahen (8. 177). 
auf Aufhebung dieses Vertrages. Um so energischer aber be
	        
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